Rallye Sardinien nach WP19

Ogier plötzlich mit Mega-Vorsprung

Sébastien Ogier beendet den Tag in Führung – mit einem selbst für den Dauerspitzenreiter unverhofften Vorsprung von mehr als zwei Minuten, denn Hayden Paddons Pechsträhne geht weiter. Und Paddon ist nicht der einzige.

Beinahe der Genickbruch für Hayden Paddon: Einen Schlag von einem Steinbrocken überlebte der Hyundai i20 nicht unbeschadet und Paddon, der gerade die Führung an Sébastien Ogier abgetreten hatte, sah alle Felle davonschwimmen. „Ein dicker Stein mitten auf der Linie, da ist ein Teil vom Antrieb gebrochen. Wir haben das irgendwie zusammengeflickt. Aber als wir am Start von Monte Lerno standen, habe ich gedacht: Jetzt ist es aus“, atmete Paddon im Tagesziel einmal tief durch.

„Ich will nicht als Dramaqueen dastehen, aber es hat mir das Herz aus der Brust gerissen.“ Die Notreparatur verhinderte allerdings das Schlimmste. Paddon musste zwar anderthalb Minuten Verlust einstecken, verteidigte aber sogar Platz zwei – mit ein bisschen „Hilfe“ von Mads Östberg, der sich mit dem nächsten Plattfuß herumplagte. „Ich denke nicht an Platz zwei. Ich versuche bloß, bei den ganzen Reifenschäden den Überblick nicht zu verlieren“, meinte der Norweger.

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Jari-Matti Latvala schleppte sich mit angeknackster Aufhängung über die letzten Kilometer und fiel hinter Thierry Neuville und Elfyn Evans auf den sechsten Platz zurück, ließ sich aber die Stimmung nicht vermiesen. „Ich kann lächeln, denn wir sind so viele Kilometer so gefahren und liegen immer noch unter den besten sechs.“

Der längste Tag der ganzen WM-Saison sorgte für eine Defekt-Serie, die kaum einen Fahrer ausließ. Am härtesten traf es Ott Tänak, der auf Podiumskurs lag, aber seinen Fiesta mit Getriebeschaden abstellen musste. Auch bei Robert Kubica versagte das Getriebe. Bereits am Morgen hatten sich Dani Sordo, Martin Prokop und Andreas Mikkelsen verabschiedet.

An der Spitze liegt vor dem letzten Tag Sébastien Ogier. „Das waren für uns zwei fantastische Tage. Ich habe nie gesagt, dass es unmöglich ist, an die Spitze zu kommen, aber die Chance darauf war äußerst gering. Heute ist so viel passiert, der Nachmittag war wirklich heftig.“ 2:13,6 Minuten Vorsprung vor der letzten Etappe - vielleicht verzichtet Ogier ja zur Abwechslung mal freiwillig auf die Powerstage-Punkte.

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