Ogier gewinnt Rallye Schweden

Das Herzschlagfinale der Rallye Schweden hat einen Sieger: Sebastien Ogier. Zusammen mit Beifahrer Julien Ingrassia zeigte der Weltmeister auf den letzten Wertungskilometern seine fahrerische Extraklasse und holt sich seinen zweiten Saisonerfolg – mit 6,4 Sekunden Vorsprung. „Was für ein Sieg! Auf diesen bin ich verdammt stolz“, jubelte Ogier im Ziel und kam sofort zu seinem Lieblingsthema zurück: „Ich war an diesem Wochenende schneller als jeder andere Fahrer, aber mein Startposition war schlecht. Immerhin hat es ein gutes Ende gefunden.“ – Die Prüfungen, auf denen Ogier von seiner ersten Startposition profitierte, blendete der VW-Pilot im Siegesrausch wie gewohnt aus.

Andreas Mikkelsen war dagegen nicht mehr zum Lachen zumute. Er hatte seinen ersten WM-Sieg vor Augen, doch dann bohrte er sich auf der letzten Prüfung in eine Schneewehe und rutschte auf den dritten Rang zurück. „Wir haben alles probiert und hoffentlich habe ich das nächste Mal mehr Glück“, meinte der Norweger. Auch Thierry Neuville, der wie Mikkelsen in einem Vorjahresauto ohne Schaltwippe fuhr, gab noch einmal alles, konnte aber mit seinem Hyundai i20 WRC dem Durchmarsch von Ogier nichts entgegensetzen. Der zweite Platz ist dennoch ein Ergebnis, auf dem sich aufbauen lässt. „Ich war am Limit und bin große Risiken eingegangen. Schneller ging es nicht und hoffentlich war es ein Weckruf für mein Team, dass wir noch größere Anstrengungen unternehmen“, sagte Neuville.

DS-Piloten enttäuschen

Während Ott Tänak als bester Ford-Fahrer seinen vierten Platz sicher nach Hause fuhr, hätte Hyundai-Pilot Hayden Paddon vor der Rallye es nie für möglich gehalten, in Schweden Fünfter zu werden. „Das Ergebnis ist fantastisch“, freute sich der Neuseeländer, der für den verletzten Dani Sordo im Werksteam eingesprungen war. Im direkten Duell zwischen Elfyn Evans und Kris Meeke um den sechsten Rang behielt der M-Sport-Junior die Nerven, ganz im Gegensatz zum Citroën-Konkurrenten. Meeke touchierte in einer mittelschnellen Rechtskurve eine Schneewand und drehte sich prompt ein. Die Entscheidung zu Gunsten des stark fahrenden Evans war gefallen. Mads Östberg holte im zweiten Werks-DS zwar den dritten Platz auf der abschließenden Power-Stage, doch der Norweger war extrem unzufrieden. „Auf der letzten Prüfung hat unser Auto zum ersten Mal gut funktioniert. Es ist enttäuschend zu wissen, was bei dieser Rallye möglich gewesen wäre. Aber immerhin macht es Hoffnung für Mexiko”, sagte Östberg.
Auf eine Trendwende in Mexiko hofft nun auch Jari-Matti Latvala. Als Vorjahressieger in die Rallye gestartet, tüftelte der Finne erneut am Setup seines Polo R WRC und vergab am Freitag bei einem Ausrutscher alle Chancen. Mit dem zwölften Platz hinter WRC-Debütant Kevin Abbring (Hyundai) konnte Latvala die eigenen Erwartungen nicht erfüllen.

Ketomaa gewinnt WRC2

In der WRC2 ging es weniger spannend zur Sache. Jari Ketomaa (Fiesta R5) hatte bereits nach der zweiten Prüfung die Führung an sich gerissen und konnte diese erfolgreich bis ins Ziel verteidigen. Eyvind Brynildsen (Fiesta RRC) und Valeriy Gorban (Mini RRC) komplettieren das Podium.

Ergebnis Rallye Schweden 2015

VIDEOS: Rallye Schweden 2015

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