North One verspricht Besserung

Die Mediengruppe North One hat die Rallye-TV-Produktion übernommen und will die ISC in kleinen Schritten in die Gewinnzone führen.

8. November 2007

Michael Heimrich

Nach sieben Jahren hat David Richards die Vermarktung der Rallye-WM aufgegeben. North One hat die ISC (angeblich für einen Euro) übernommen.

FIA-Präsident Max Mosley ist seinen ungeliebten Geschäftspartner David Richards los und signalisiert Wohlwollen für die neuen Besitzer. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung erhält aber auch der neue Besitzer nicht. North One hat nun maximal drei Jahre Zeit, um die FIA als Vermarkter zu überzeugen. Doch der technische und finanzielle Aufwand für die Erstellung der Fernsehbilder ist in den letzten Jahren zunehmend eingeschränkt worden. Für spürbar erhöhten Aufwand fehlt das Geld. Stattdessen soll vor allem die digitale Seite der Vermarktung verbessert werden. „Wir drehen bei jedem WM-Lauf  200 Stunden Material und senden aber meist nur fünf“, sagt Simon Long, der weiterhin Geschäftsführer bei ISC bleibt.

Auf einer umgestalteten Website sollen künftig (kostenlos) deutlich mehr Videos zu sehen. Geplant sind unter anderem Zusammenschnitte von Unfällen und kuriosen Szenen sowie historische Beiträge. Am Service sollen Webcams die Reparaturarbeiten der Werksteams übertragen. Dazu sollen DVDs produziert werden und ein interaktives Video-Spiel. Begleitend zu den WM-Läufen stellen sich Long und Duncanson weitere Veranstaltungen in Stadien vor, bei denen neues Publikum durch Superspecials, Mechaniker-Wettbewerbe und Musikkonzerte angelockt werden soll. Zudem will man wie die Formel 1 neue Märkte in Indien, China und den USA erschließen.

Das stetige Jammern der Hersteller über zu geringe TV-Quoten kann North-One-Geschäftsführer Neil Duncanson nicht verstehen: „Wir konkurrieren mit jeder anderen Sportart. Die Sender konkurrieren mit vielen anderen Programmen. Der Fernsehmarkt schrumpft. In so einem Umfeld die Position zu halten, ist schon ein Erfolg.“ Was die finanziellen Defizite der ISC angeht, gibt er sich optimistisch: „Ich glaube, wir können das Ruder in 18 Monaten herumreißen.“

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