Die Asphaltläufe in Spanien und Korsika brachten es mal wieder ans Licht. Statt querstehender Autos und spektakulären Drifts erleben die Fans World Rally Cars, die wie auf Schienen um die Kurve fahren und für lautes Gähnen in den Zuschauerreihen sorgen.
Auch RTL-Rallye-Experte Armin Schwarz erkennt die Gefahr: „Anfang der neunziger Jahre haben die Autos in Korsika noch überall schwarze Striche gezogen. Wenn ein Fahrer das heute macht, sind nach zwei Kilometern die Reifen fertig, also fahren sie alle sauber. Driftkünstler, das Wort, kannst du doch heute gar nicht mehr in den Mund nehmen. Wenn die Zuschauer an der Strecke glauben: So wie die fahren, kann ich das auch, dann stimmt was nicht.“
Sein Lösungsvorschlag: „Ich würde sagen, es gibt keine reinrassigen Schotter- oder Asphalt-Rallyes mehr sondern nur noch gemischte. Die Teams bauen ein reines Asphalt-Auto für vier Rallyes. Die Anpassung ist so teuer, dass sie mit dem Geld auch vier weitere Rallyes fahren könnten. Mein Vorschlag lautet: Ein Mischfahrwerk, eine Sorte Bremsen, zwei Sorten Reifen. Das Auto rutscht immer, egal auf welchem Belag. Die Idee ist schon einmal gescheitert, weil die Hersteller gesagt haben: Wir haben aber doch schon alles entwickelt, aber denen muss klar sein: Irgendwann kommt der D-Day.“