Loeb trotz Problems weiter vorn

Nur noch fünf Sekunden Vorsprung hat Spitzenreiter Sebastien Loeb zur Halbzeit der heutigen Finnland-Etappe. Ein Technikproblem kostete wertvolle Zeit, aber auch Verfolger und Teamkollege Mikko Hirvonen war nicht rundum zufrieden.

3. August 2012

Michael Heimrich

Der Sekundenthriller von Finnland geht munter weiter. Auch am Nachmittag der heutigen Etappe liegen die Toppiloten dicht beieinander und der Vorsprung von Spitzenreiter Sebastien Loeb ist ein kleines Stück zusammengeschmolzen. "Ich habe seit der vorletzten Prüfung ein Problem mit dem hinteren Differenzial", erklärte Loeb im Ziel der achten Prüfung. "Es überhitzte sich und verlor Öl. Dadurch war das Handling des Autos beeinträchtigt. Wir rutschten überall umher und ich war mir nicht sicher, ob wir die Prüfung beenden können."

Trotz des technischen Problems verteidigte Loeb seine Führung, auch wenn er noch nur noch fünf Sekunden vor seinem Teamkollegen und ärgsten Widersacher Mikko Hirvonen liegt. Der Finne klagte über viele Steine auf WP8, "und nachdem ich einen erwischt habe, dachte ich eigentlich, wir hätten einen Reifenschaden. Trotzdem ging es mit Vollgas weiter!"

Hinter den beiden Citroën-Werkspiloten keimt im Lager von Ford wieder etwas Zuversicht. "Zum ersten Mal läuft es für uns gut", atmete Jari-Matti Latvala tief durch. Mit 15.1 Sekunden Rückstand belegt er den dritten Rang, eine Vorentscheidung ist dies noch lange nicht. Auch Petter Solberg (+17.9) glaubt weiterhin daran, ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können: "Man weiß nie was noch passiert. Ich gebe alles was ich kann. Es ist ein toller Kampf und er macht eine Menge Spaß!"

Mads Östberg musste dagegen etwas abreißen lassen. Der Norweger klagte über ein falsches Setup und liegt mit 29.7 Sekunden Rückstand auf Rang vier. "Unser Auto untersteuerte plötzlich stark", klagte Östberg. Die Hoffnung von Chris Atkinson auf ein Top-Resultat in Finnland endeten in einem Graben. Der Australier hatte eine Ansage seines Beifahrers überhört und kam nach einer Kuppe von der Strecke ab. Immerhin rettete er sich noch ins Ziel, doch der Zeitverlust von über 16 Minuten warf ihn weit zurück. Dagegen zeigt Thierry Neuville weiterhin eine blitzsaubere Leistung und kann sich Citroën DS3 vor Ott Tänak und Jari Ketomaa (Beide) Ford behaupten. Letzterer klagte über Fehlzündungen des Fiesta-Triebwerks und gerät deshalb ins Visier seines Landsmann Matti Rantanen, der aktuell Neunter ist.

Nicht minder beeindruckend die Fahrt von Finnlands neuem Supertalent Esapekka Lappi (Ford). Er fährt in der S2000-Kategorie mit VW-Speerspitze Sebastien Ogier (Skoda) auf Augenhöhe und kann den amtierenden IRC-Champion Andreas Mikkelsen (Skoda) klar distanzieren. SWRC-Spitzenreiter Hayden Paddon musste seinen Skoda Fabia S2000 unterdessen mit einem Motorschaden vorzeitig abstellen. Kein guter Auftakt für die neue Zusammenarbeit mit dem BRR-Team von Raimund Baumschlager.
  
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