WM-Vorbereitung

Loeb testet neue Beifahrer

Weltmeister Sébastien Loeb begann sein Testprogramm für die Rallye Monte Carlo in der Nähe der legendären Wertungsprüfung „Moulinon“ in den Bergen oberhalb der Ardèche. Einen Großteil des Tages verbrachte der Rekord-Champion damit, Beifahrer zu testen.

<strong>TESTARBEIT:</strong> Sebastien Loeb und Citroen bereiten sich intensiver denn je auf eine neue Saison vor

Keine Sorge: Loebs Stammbeifahrer Daniel Elena spielt nicht etwa mit dem Gedanken, seinen Platz an der Seite des Franzosen zu räumen, wenn der Citroën-Pilot in der kommenden Saison bei ausgewählten WM-Läufen an den Start geht. Doch der Monegasse musste am Morgen aus familiären Gründen vorzeitig abreisen. Zuvor kontaktierte er jedoch noch Aline Marès, die vor vielen Jahren an der Seite von Jeff Berenguer auf dem heißen Sitz Platz genommen hatte. Zu Beginn von Loebs Karriere war Berenguer so etwas wie der „Sparrings-Partner“ des Elsässers. Ein Anruf von Daniel Elena genügte: Aline machte sich auf den Weg in das Département Ardèche, um am Freitag gemeinsam mit Loeb zu testen.


In der Zwischenzeit nahmen am Donnerstag diverse Citroën-Teamitglieder auf dem Beifahrersitz des DS3 WRC Platz. Der Erste, dem diese Ehre zuteil wurde, war Jeremy, der zuvor den Aufschrieb von Daniel Elena sorgfältig kopiert hatte. Normalerweise ist Jeremy für die Getriebeabstimmung des Allradlers verantwortlich. Weil er jedoch einige Pfunde weniger auf die Waage bringt als Loebs Stamm-Beifahrer, tauschte er nach zwei Runden den heißen Sitz mit Motoreningenieur Fabrice.


Es war der Beginn eines fantastischen Tages für Fabrice. Denn zum einen wurden seine neuesten Entwicklungen getestet – darunter auch der neue Krümmer aus Karbon, der erstmals bei der Rallye Argentinien zum Einsatz kommen wird. Zum anderen, weil Fabrice unweit der Teststrecke in der Nähe der Stadt Annonay lebt und in seiner Freizeit selbst als Amateur-Copilot aktiv Rallye-Sport betreibt. „Ich habe hier in der Region Ardèche schon einige Events bestritten. Bislang war ich entweder in einem Peugeot 205 oder einem BMW 325 unterwegs. Aber der Citroën DS3 WRC ist schlichtweg eine komplett andere Dimension!“


Der Ritt neben Loeb war übrigens nicht der erste Einsatz für Fabrice im Werks-Citroën: Zu Beginn des Jahres hatte er bereits das Vergnügen, zunächst an der Seite von Mikko Hirvonen in Finnland und später mit Sébastien Loeb in Schweden zu testen. „Aber heute war meine Premiere auf Asphalt. Ein sehr, sehr beeindruckendes und körperlich anstrengendes Erlebnis, sogar im Regen. Allerdings habe ich Sébastien keine Pace Notes vorgebetet, denn ich wollte nicht riskieren, einen Fehler mit sehr teuren Folgen zu begehen. So viel kann ich euch aber verraten: Der Motor geht gut!“


Am Donnerstag präsentierte sich das Wetter in den Bergen oberhalb der Ardèche von seiner übelsten Seite. Dauerregen und eiskalter Wind – eine furchtbare Mischung. Noch schlimmer erwischte es Mikko Hirvonen, der bei seinen Testfahrten am Mittwoch in der Nähe von Mézilhac mit noch stürmischeren Naturgewalten zu kämpfen hatte. Der Finne, der in der kommenden Saison als Nummer-1-Fahrer des Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team ins Rennen gehen wird, spulte zwei Testtage ab und war mit den Ergebnissen zufrieden. Unterdessen weilt der Spanier Dani Sordo an einem anderen Ort in Frankreich, genauer in Mazamet. Dort absolviert der Spanier, der für 2013 das dritte Werks-Cockpit ergattert hat, derzeit Testkilometer mit PH Sport.

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