Latvala führt vor Solberg

Nach dem schweren Unfall von Mikko Hirvonen muss nun Jari-Matti Latvala die Ford-Fahnen in Finnland hochhalten. Noch kann sich der Finne an der Spitze behaupten.

30. Juli 2010

Michael Heimrich

Am Morgen stockte den Zuschauern der Rallye Finnland der Atem. Mikko Hirvonen kam mit hohen Tempo auf eine der vielen Sprungkuppen der vierten Prüfung zugerast, stellte seinen Focus WRC bereits vor dem Absprung an, um die nachfolgende Kurve zu meistern. Doch bei der Landung versetzte das Auto kurz nach links und rutschte in einen kleinen Graben. Anschließend rollte sich Hirvonen so spektakulär ab, dass von seinem Auto nur noch ein völlig zerstörtes Wrack übrig blieb.

Nach dem frühen Aus seines Teamkollegen ruhen nun alle Ford-Hoffnungen auf den Schultern von Jari-Matti Latvala. Obwohl ihm am Morgen ebenfalls ein paar Fehler unterlaufen waren, fing sich der Finne nach der Servicepause und übernahm nach der siebten Prüfung die Führung in der Gesamtwertung. Petter Solberg, der nur zehn Sekunden hinter Latvala auf Platz zwei liegt, musste seinen Angriff auf den Spitzenreiter verschieben, weil er keinerlei Erfahrung auf der Prüfung ‚Myhinpää‘ besaß. „Und hier brauchst Du Übung, denn sie hat es wirklich in sich“, erklärte der Norweger, der mit seiner Ausgangsposition für den morgigen Schlusstag zufrieden ist. „Ich bin sehr sehr glücklich heute Abend.“

Einen Platz auf dem Podium erkämpfte sich ebenfalls Sebastien Ogier, der damit den hohen Erwartungen mehr als gerecht wird und seinen Vorgänger im Citroen-Werksteam Dani Sordo klar im Griff hat. Citroens Nummer 1, Sebastien Loeb, verlor nicht nur durch einen beschädigten Frontspoiler viel Zeit, sondern übte sich auch in Selbstkritik: „Zum einen haben wir durch unsere Startposition Zeit verloren, zum anderen aber auch, weil ich alles andere als gut gefahren bin.“ Mit 32 Sekunden Rückstand belegt Loeb vor Sordo und Matthew Wilson den vierten Rang.

Im finnischen Generationen-Duell kann sich am Nachmittag Juha Kankkunen an Kimi Räikkönen auf Platz sieben vorbeischieben. „Jetzt wo ich das Auto langsam im Griff habe, läuft alles prima“, freute sich der vierfache Weltmeister. Eine starke Leistung liefert ebenfalls IRC-Gaststarter Juho Hänninen ab, der sich auf Platz neun vorarbeiten kann und bester S2000-Pilot ist.
 
GALERIE: Die Bilder der Rallye Finnland 2010…
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