Halbzeit in der Rallye-WM

Die sechswöchige Rallye-Sommerpause nutzen die WM-Teams um sich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.

10. Juli 2008

Michael Heimrich

Auf der Weltmeisterschaftsbühne herrscht derzeit noch Sommerpause. Nach der Türkei-Rallye von Mitte Juni gönnt sich die internationale Rallye-Zunft sechs Wochen Urlaub, um mit der finnischen Runde Anfang August und der ADAC Rallye Deutschland (14.-17.8.) dann die zweite Halbzeit einzuläuten.

Diese geplante Auszeit nutzen Fahrer und Teams selbstverständlich nicht nur zu Erholung, sondern auch zum Feinschliff an Form und Technik. So absolvieren die beiden Ford-Finnen Mikko Hirvonen und Jari-Matti zum Beispiel wieder zusätzliche Asphalt-Lehrstunden auf der britischen Rennstrecke Silverstone. Sébastien Loeb unternimmt noch spezielle Reifentests, Teamkollege Dani Sordo belegt derweil Mitte Juli einen finnischen Meisterschaftslauf als Fortbildungskurs. Parallel dazu feilen ebenfalls Subaru und Suzuki am technischen Fortschritt ihrer WRC-Boliden.

Alle Teams spulten bei den ersten acht der insgesamt 15 WM-Runden in 2008 bereits rund 9.870 Streckenkilometer in acht Nationen ab und setzten auf 155 Prüfungen (= ca. 2.750 Prüfungskilometer) teils zeitgleich ihre Bestzeiten. Die Hitliste der zehn Tempomacher aus acht Nationen führt Loeb (47 Bestzeiten) vor Latvala (36), Hirvonen (18) und Sordo (14) an. Gigi Galli (13), Petter (9) und Henning Solberg (8), Atkinson (6), Urmo Aava (5) sowie Francois Duval (4) vervollständigen schließlich die Liste der Top-10 dieser WM-Saison.

Sébastien Loeb, amtierender Weltmeister und sechsfacher Sieger der ADAC Rallye Deutschland, handikapte sich durch seine Unfälle in Schweden und Jordanien selbst, aber er gleicht diese Formdelle durch fünf Saisonsiege in Monte Carlo, Mexiko, Argentinien, Sardinien und Griechenland wieder aus. Ford hat seine Kräfte aufgeteilt: Einen Saisontriumph eroberte Jungstürmer Latvala (Schweden) und zwei der aktuelle Tabellenführer Hirvonen (Jordanien und Türkei), wobei der Ford-Pilot seine Titelchancen mit zusätzlichen vier Podiumsplätzen durchaus untermauert.

Die WM-Runden in Finnland und Deutschland gelten Branchenintern als besondere Saisonhürden, an denen Sebastien Loeb primär von den Ford-Finnen unter massiven Druck gesetzt wird, und Subaru als unbekannte Größe sämtliche Kalkulationen über den Haufen werfen könnte.

Die Bilder der Saison 2008…

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