Ford bereit für Asphalt

Für die entscheidende Phase des Titelkampfs tritt Ford in veränderter Aufstellung an: Neben Mikko Hirvonen pilotiert François Duval den zweiten Werks-Ford Focus WRC.

27. September 2008

Michael Heimrich

Harte Vorbereitung für den harten Untergrund: Nach der fünfwöchigen Pause steht mit der „Rally de España“ (2. bis 5. Oktober) ein klassischer Asphalt-Lauf auf dem Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft. Ford – derzeit Tabellenzweiter der Markenwertung – hat sich auf das mediterrane Asphalt-Doppelpack in Spanien und auf Korsika mit intensiven, jeweils dreitägigen Testfahrten an beiden Schauplätzen vorbereitet.

Der zwölfte von 15 Saisonläufen, der erneut in der südlich von Barcelona gelegenen Region Tarragona stattfindet, ähnelt mit seinen schnellen, flüssigen Wertungsprüfungen eher einer Rundstrecke als klassischen Rallye-Pisten. Der Asphalt ist eben, aber sehr aggressiv. Bei Regen wird er schnell sehr rutschig – besonders, wenn die Piloten beim Kurven-„Cutten“ Dreck und Steine auf die Fahrbahn schleudern. Das gilt umso mehr für die mehrfach durchfahrenen WPs. Um den Aufschrieb dafür korrekt an die geänderten Verhältnisse anzupassen, vertrauen die Werksteams auf erfahrene „Safety crews“, die die Strecken vor dem Start des ersten Fahrzeugs abfahren.

Ford-Pilot Mikko Hirvonen – dessen Karriere hier 2005 mit einem fünften Platz in einem privaten Ford Focus RS WRC richtig Fahrt aufnahm – formuliert sein Ziel eindeutig: „Wir müssen Sébastien Loeb schlagen. Dabei dürfen wir uns nicht den kleinsten Fehler erlauben, alles muss perfekt klappen. Diese Straßen ähneln einer Rennstrecke. Die richtigen Bremspunkte und eine perfekte Linie in den Kurven sind entscheidend.“ In Katalonien kommen zudem die neuen Asphalt-Reifen von Pirelli erstmals zum Einsatz.
„Wir werden deshalb versuchen, unseren Aufschrieb so präzise wie möglich zu erstellen“, betont der 27-Jährige. „Wir müssen zum Beispiel sicherstellen, dass in Kurven, für die wir ,cutten’ notieren, wirklich kein Hindernis liegt, an dem wir einen Reifen beschädigen könnten.“

Sein gleichaltriger Teamkollege François Duval – der 2005 als Zweiter vor Hirvonen sein bestes Spanien-Ergebnis einfuhr – bevorzugt eigentlich engere Asphalt-Strecken. „Aber das ändert nichts an meinem Plan, hier aufs Podium zu springen“, bekräftigt der Belgier. „Der aktuelle Werks-Ford Focus RS WRC stellt gegenüber dem 2007er-Modell, das ich bisher gefahren bin, einen großen Fortschritt dar. Wenn ich auf dem Niveau von Loebs Teamkollege Dani Sordo fahre, sollte ein Platz in den Top-Drei möglich sein. Obwohl es an einem unserer Testtage morgens noch feucht war, habe ich mit dem neuen Auto und den Pirelli-Reifen noch keine Erfahrung auf nasser Piste. Deshalb hoffe ich, dass es trocken bleibt.“

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