Citroën in der Zwickmühle

Mit dem Sieg in Frankreich konnte Sebastien Ogier in der WM-Wertung einen gewaltigen Sprung nach vorne machen und liegt nur noch drei Punkte hinter seinem führenden Teamkollegen Sebastien Loeb. Der Druck im Team nimmt weiter zu.

3. Oktober 2011

Michael Heimrich

Die Ausfallursache von Sebastien Loeb bei seinem Heimspiel im Elsass ist geklärt. Ein Montagefehler beim Zusammenbau des neuen Motors wäre für das Öldruckproblem auf der dritten Prüfung verantwortlich gewesen sein, wie Sportchef Olivier Quesnel jetzt erklärte. "Das ist uns in den letzten zehn Jahren nicht passiert, aber eben jetzt und auch noch bei der Rallye Frankreich im Auto von Sebastien Loeb. Das tut uns sehr leid, aber so ist eben der Rallyesport", meinte Quesnel. Die Meldungen, wonach Loeb eine der vielen Eisenstangen in der Kurveninnenseite getroffen habe, dementierte Citroën.

Loeb nahm den Ausfall äußerlich gelassen, obwohl er genau weiß, dass ihn dieser Fehler den möglichen achten Titel in Folge kosten kann. "Zum ersten Mal seit 2003 oder 2004 habe ich während einer Rallye einen Motorschaden. Es ist zwar während der Tests schon mal passiert, aber im Wettbewerb äußerst selten", erklärte der Franzose. "Ich habe schon immer gesagt, dass Siege nicht einfach sind und Weltmeisterschaften zu gewinnen ist noch härter. Null Punkte können alles in Frage stellen, aber im Moment will ich nicht daran denken."

Nach der Disqualifikation von Petter Solberg konnte Ford-Pilot Mikko Hirvonen in der Gesamtwertung gleichziehen und Teamkollege Sebastien Ogier machte mit dem Sieg auch viel Boden gut. Er liegt nur noch drei Punkte hinter Loeb und Hirvonen auf Platz drei der Fahrer-WM. Beim vorletzten Lauf in Australien musste er auf Anweisung des Teams stoppen, damit Loeb an ihm vorbeiziehen konnte und verlor durch dieses Manöver vier mögliche WM-Punkte. "Ich will nicht wirklich darüber sprechen", sagte Ogier. "Ich will jetzt lieber meinen Sieg genießen und vielleicht habe ich ein wenig Urlaub nach der Rallye bevor es zu den letzten beiden Läufen geht. Die Meisterschaft ist sicherlich jetzt noch aufregender geworden."

Citroën-Sportchef Quesnel dürften ein paar heiße Diskussionen erwarten, wenn es um die Strategie für das Finale geht. "Die größte Gefahr lauert in der blauen Ecke: Mikko Hirvonen. Er ist unsere größte Sorge.", so Quesnel im Ziel der Rallye Frankreich. "Außerdem ist Sebastien Loeb unsere Nummer-1, den Rest warten wir ab."

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