Capito kämpft um Einführung des Shootouts

Schon im kommenden Jahr könnte ein WM-Lauf erst durch ein Shootout auf der letzten Prüfung entschieden werden. VW-Sportchef Jost Capito hatte diese Idee bereits vor einigen Jahren entwickelt und plädiert für die Einführung um die Zukunft der Topliga zu sichern.

20. Mai 2014

Michael Heimrich

Selten hat man einen Sportchef in der Rallye-Weltmeisterschaft so intensiv um die Einführung einer neuen Idee kämpfen sehen. Doch Jost Capito ist von der Richtigkeit des sogenannten „Shootouts“ überzeugt und will mit seiner revolutionären Idee mehr Menschen zum Sport bringen. „Wir haben gesehen, dass kleine Veränderungen nicht funktionieren. Es muss jetzt ein deutlicher Schritt gemacht werden“, sagte Capito gegenüber WRC live.

Bereits 2007 hatte er das Konzept entwickelt und nach seinem Amtsantritt als VW-Sportchef vor zwei Jahren weiter verfeinert. Der Ablauf sieht zwei lange Etappen (Freitag und Samstag) vor, auf denen bereits Punkte für die Weltmeisterschaft gewonnen werden können. Am Sonntagmorgen erwartet die Fans zunächst ein großer Service, bevor es auf die abschließende Power-Stage geht. Dort kämpft der Erste gegen den Zweiten um den Sieg, der Dritter mit dem Vierten um Platz 3 und so weiter. Die Fahrer beginnen dabei jedoch nicht bei null, sondern bekommen einen Zeitvorsprung, der sich aus dem jeweiligen Abstand am Samstagabend und den zurückgelegten Wertungskilometern errechnet. Führt ein Pilot zum Beispiel mit zwei Minuten, so wird daraus ein Vorsprung pro Kilometer (z. Bsp. 1,1 sec/km) errechnet und dieser mit der Länge der Power-Stage multipliziert. (z. Bsp. 10 km = 11 sec.). Es reicht also nicht aus, auf dieser Prüfung schneller als der direkte Konkurrent zu sein, sondern man muss auch dessen Vorsprung aufholen.

Wer nach einem Ausfall an den beiden Tagen zuvor Rally2 nutzte um weiterzufahren, kommt übrigens nicht ins Shootout, „und das hat mehr mit dem Grundgedanken des Rallyesports zu tun, als die jetzige Lösung“, sagt Capito. Wer von den besten Zehn auf der Power-Stage ausfällt, rutscht hinter die Top-10 zurück.

Der Siegerländer erhofft sich durch die Einführung des Finales einen deutlichen Schub für den Sport, auch um dadurch dessen Zukunft zu sichern. „Ich bin ein großer Rallyefan und wünsche mir, dass diesen Sport mehr Menschen erleben. Aber zunächst muss man den Leuten etwas anbieten, was sie leicht verstehen. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, dann wird der Sport abrutschen“, sagte Capito, der vom Erfolg seiner Idee überzeugt ist. „Man muss nur schauen, dass 100.000 Fans zum Fafe-Sprint pilgern. Das ist auch nur eine Prüfung und es zeigt, was passiert, wenn man den Sport zu den Menschen bringt.“

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