Die Baja 500 wurde ihrem berühmt-berüchtigten Ruf einmal mehr als gerecht. Der zweite Lauf zur US-SCORE-Meisterschaft 2013 erwies sich einmal mehr als echter Knochenbrecher. Und für Armin Schwarz und sein Team von All German Motorsports verlief das Rennen durch die mexikanische Baja California bei Ensenada nicht so, wie erhofft. Technische Schwierigkeiten, die zwar als solche nicht zu gravierend waren, kosteten in der Summe zu viel Zeit. Die angepeilte Top-Platzierung blieb der deutsch-amerikanischen Mannschaft damit verwehrt.
Die Vorzeichen standen gut. Im neu eingeführten Qualifying holten Schwarz und AGM den neunten Startplatz. Wurden die Startpositionen bisher ausgelost, entscheiden nun die Zeiten einer Qualifikation. „Das kommt uns entgegen“, erklärt Armin Schwarz. „Denn nun ist man mit Leuten unterwegs, die den gleichen Speed gehen können. Man fährt weniger im Staub als früher.“
Die Waschbrettpisten in der mexikanischen Wüste stellten alle Teilnehmer vor eine Herausforderung. „Durch die Bank haben alle gesagt, dass es dieses Mal die härteste Baja 500 seit Langem war. Man merkt deutlich, dass SCORE mit Roger Norman eine neue Ära betritt. Es war unglaublich, was die Autos über diese 500 Meilen aushalten und leisten mussten“, berichtet Armin Schwarz. Entsprechend klug startete er mit dem Trophy Truck in das Rennen. „Wir sind nicht blind losgestürmt und haben nicht versucht, eine Attacke zu reiten. Sondern wir sind taktisch gefahren, um Schäden zu vermeiden. Denn höchste Priorität war eine gute Zielankunft, alles Weitere ergibt sich bei einem reibungslosen Rennen von selbst“, erläutert er.
Dieser Plan ging zunächst auf. Armin Schwarz arbeitete sich nach vorn auf Rang sechs, mit der Aussicht auf weitere Positionsgewinne. Doch das Rennen verlief eben nicht reibungslos. Zwei kleinere Defekte warfen die AGM-Mannschaft zurück. Armin Schwarz wurde zunächst von einem Leck in einem Wasserrohr im Kühlsystem eingebremst. „Wir haben nicht so viel Wasser verloren, als dass wir hätten gleich stehenbleiben müssen“, erklärt er. „Aber der Wasserdruck ging zurück, und man musste etwas verhaltener fahren als normal, da die Kühlung nicht mehr richtig funktioniert hat. Zudem mussten wir zwischendrin öfter anhalten und Wasser nachfüllen, um bis zu dem Servicepunkt durchzukommen, an dem wir es reparieren konnten.“
Beim Fahrerwechsel am Servicepunkt tauschte die AGM-Mannschaft das Wasserrohr aus. Nach der Reparatur stieg Teamchef Martin Christensen ins Cockpit des Trophy Trucks und nahm die zweite Hälfte des Wüstenritts in Angriff. Doch auch er blieb nicht von Rückschlägen verschont. Dieses Mal war es ein Defekt an einem Kurbelwellensensor, Christensen verlor weitere wertvolle Zeit. Seine Aufholjagd wurde erschwert, da er es nun mit Pisten zu tun bekam, über die bereits das halbe Feld gefahren war. Entsprechend tief waren die Schläge, Rinnen und Bodenwellen. Dies forderte seinen Tribut. In diesem extrem schwierigen Geläuf fuhr sich Christensen fest, und es verging weitere Zeit, bis er dem Ziel entgegenfahren konnte. Dem Duo Schwarz und Christensen gelang trotz der Schwierigkeiten eine Top-20-Platzierung, wenn auch mit einem Rückstand von rund fünf Stunden auf Sieger Robby Gordon. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, denn wir wissen und haben gezeigt, dass unser Trophy Truck das Potenzial für Topplatzierungen hat. Zudem sind wir auf diesen extrem harten Pisten kein unnötiges Risiko eingegangen“, bilanziert Armin Schwarz.
Drei Rennen stehen für Armin Schwarz und AGM in diesem Jahr noch an. Das nächste ist der Klassiker „Vegas to Reno“ Mitte August im US-Bundesstaat Nevada. Ende September startet die Mannschaft beim HDRA-Rennen in Laughlin (USA), und Mitte November wartet mit dem SCORE-Saisonfinale, der legendären Baja 1000 in Ensenada, das Highlight des Jahres.