WRC

Rallye-WM 2021: Neuer Kalender mit weniger Läufen

Die Gestaltung der restlichen Saison der Rallye-Weltmeisterschaft 2020 bleibt weiter offen, stattdessen gibt es die ersten Eckdaten für das kommende Jahr. Allerdings deutet sich dabei ein zähes Ringen zwischen Hersteller und WRC-Promoter an.

Wie viele Läufe wird die Rallye-Weltmeisterschaft 2020 haben? Es ist die am häufigsten gestellte Frage in der letzten Zeit, denn durch die Corona-Krise wurden bereits etliche Veranstaltungen abgesagt, weitere wackeln kräftig.

Nach der Entscheidung der Bundesregierung, Großveranstaltungen bis Ende Oktober nicht zu genehmigen, droht plötzlich auch der Rallye Deutschland eine Absage. Vor einer Woche galt sie noch als Stützpfeiler in den Plänen des WRC-Promoters und der FIA.

Ypern und Estland so gut wie fix

Um zu retten, was zu retten ist, sollen nun mit der Rallye Ypern und der Rallye Estland zwei neue Läufe in kürzester Zeit in die Topliga gehievt werden. Beide Veranstalter gelten als erfahren genug, um diesen Kraftakt zu meistern.

Ganz anders sieht es in Italien aus. Dem Tourismusverband auf Sardinien soll das Geld fehlen, um den dortigen WM-Lauf zu finanzieren. Dieser sollte Ende Oktober stattfinden und die Lücke füllen, die nach der Wales-Absage entstanden war. Nun schlagen die Italiener bereits die Rallye Monza als Notlösung vor.

Deutschland 2021 nicht dabei

Beim FIA Weltrat beschäftigt man sich unterdessen mit der Saison 2021. Bestätigt wurden neun Läufe - diese Veranstaltungen hatten ohnehin schon einen Vertrag für das nächste Jahr. Zum nächstjährigen WM-Kalender zählen Monte Carlo, Finnland, Portugal, Schweden, Kenia, Spanien, Italien, Japan und Australien. Die Rallye Deutschland ist nicht dabei. Wegen dem wieder eingeführten Rotationsprinzip wird sie ein Jahr pausieren.

Reduzierung der Saison

Allerdings dürften die Diskussionen um den Kalender 2021 erst richtig Fahrt aufnehmen, denn hinter den Kulissen verhärten sich die Fronten. Aus Kostengründen wollen die Hersteller nur noch zehn Läufe haben, der WRC-Promoter hätte jedoch gerne zwölf.

Fest steht: Durch die Corona-Krise werden in der WRC deutlich kleinere Brötchen gebacken, von den gewaltigen Expansionsplänen mit bis zu 16 WM-Läufen (acht in Europa und acht in Übersee) redet längst keiner mehr. Im Moment dürfte man froh sein, wenn man überhaupt ausreichend Veranstalter für die WM 2021 findet und genügend Hersteller an Bord bleiben, um 2022 die dringend benötigten Hybrid-WRC zu bekommen.

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