Colin McRae Dirt

Jetzt wirds dreckig

Drei Jahre haben sich die Jungs von Codemasters Zeit gelassen, um die nächste Stufe der erfolgreichen Colin-McRae-Reihe zu zünden. Das Warten hat sich gelohnt, denn das neue Spiel begeistert durch Umfang, Spielspaß und vor allem mit einer atemberaubenden Grafik.

<strong>BLICKFANG:</strong> Colin McRae Dirt überzeugt mit eindrucksvoller Grafik

Im echten Rallyeleben spielt Colin McRae weiterhin nur die zweite Geige und kämpft um die Rückkehr in ein Top-Cockpit. Da blieb scheinbar genügend Zeit, sich um die nächste Version seines erfolgreichen Rennspiels zu kümmern. Herausgekommen ist „Colin McRae Dirt“, das ab sofort in den Läden steht. Wir konnten die Xbox360-Version anspielen.

 

Der Umfang des Spiels ist deutlich angewachsen. Vom kleinen Buggy bis zum schweren Wüsten-Truck darf man alles bewegen. Anders als im Vorgänger berechnet die Fahrphysik individuell das Verhalten jedes einzelnen Reifens. Entsprechend präzise und nachvollziehbar kann man die insgesamt 46 Fahrzeuge steuern.

 

Neu ist ein Karrieremodus, durch den man sich Stück für Stück kämpfen muss. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade machen das Leben für alle Möchtegern-Colins schwerer, oder einfacher. Unbestechlich ist dagegen die Online-Rangliste, in der die eigenen Zeiten eingetragen werden. Hielt man sich eben noch für den Größten, zeigen die weltweiten Colin-Zocker schnell die Grenzen auf. Unglaublich, was für Zeiten, so mancher hinknallt, der Ansporn wächst von mal zu mal. Für jeden Erfolg gibt es eine ordentliche Siegprämie auf das Konto, mit deren Hilfe man den eigenen Fuhrpark erweitern kann. Für die neugekauften Autos stehen verschiedene Lackierungen zur Auswahl, irgendwie klar, dass der Originallook das meiste Geld kostet.

 

Das flotte Spielmenü gehört optisch zu dem Besten, was man in letzter Zeit gesehen hat. Die Ladezeiten werden durch originelle Infos überbrückt. Man erfährt, wie lange man bislang auf zwei Rädern gefahren ist, oder wie oft man seine Autos als Kernschrott abschreiben durfte. Colin McCrash lässt grüßen. Echte Puristen werden die arcadelastige Steuerung bemäkeln, trotzdem bleibt ein gutes Gefühl für die verschiedenen Fahrzeuge, deren grafische Umsetzung sehr gelungen ist. Auch die Soundkulisse wurde nicht stiefmütterlich behandelt. Das typische Turbopfeifen zischt ebenso durch die Wohnstube, wie das tiefe Grollen der Dakar-LKW. Leider wird der Staub so richtig nur im spektakulären Intro aufgewirbelt.

 

Die Aufmachung der Strecken ist eine wahre Augenweide. Hier wurde viel Arbeit investiert. Die aufwändig  modellierten Autos samt Schadensmodell sehen hervorragend aus, die Kulissen beeindrucken durch Lichteffekte und Gestaltung. Schade nur, dass die Streckenwahl begrenzt ist. Wie gerne wäre man bei dieser Grafikpracht durch die verschneiten Wälder Schwedens gedriftet, aber die Entwickler beschränken sich auf Bergrennen in Amerika, diversen Rallycross-Strecken und Einzelrennen in Spanien, England, Deutschland, Japan und Australien. 

 

„Colin McRae Dirt“ hat nicht nur das Wort „Rallye“ aus dem Namen verloren, sondern soll mit neuen Disziplinen künftig eine breitere Masse ansprechen. Hardcore-Fans sollten dennoch zugreifen, denn nie waren die Strecken grandioser, die Autos schöner und der Sound gewaltiger.

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