ÖRM 2017

Drei WRC, 11 R5-Boliden und Nennrekord im Rebenland

Mit dem besten Nennergebnis ihrer noch jungen Geschichte lässt die Rebenland-Rallye, Auftakt der Österreichischen Staatsmeisterschaft, aufhorchen. Insgesamt 89 Teams gehen an den Start und die Spitze hat sich stark entwickelt.

Im Rebenland wird es heiß hergehen. Nicht nur Staatsmeister Hermann Neubauer tritt erneut mit einem World Rally Car an, auch Gerwald Grössing und überraschend Gerhard Aigner sitzen in einem Ford Fiesta WRC. Ihnen auf den Fersen sind elf Piloten, die mit ihren R5-Fahrzeugen für Furore sorgen wollen.

Angeführt wird die R5-Armada von Raimund Baumschlager. Der 13-fache Staatsmeister hört im Rebenland auf Pirmin Winklhofer, der seinen jahrelangen Co Thomas Zeltner ablöst. „Pirmin ist ein ausgezeichneter und verlässlicher Beifahrer. Wir kennen uns sehr gut, sind schon 2015 im Wechselland bei der Premiere des Skoda Fabia R5 miteinander gefahren“, erklärte Baumschlager. Für die Meisterschaft sieht er die WRC - insbesondere Hermann Neubauer - wieder im Vorteil: „Wenn alles normal läuft, wird er wohl wieder nicht zu halten sein. Ich habe im letzten Jahr wirklich sehr viel riskiert und bin nicht an ihn rangekommen.“

Für 2017 schmiedet der Oberösterreicher keine fixen Pläne. „Ich denke nur von Rallye zu Rallye.“ Zumal gar nicht sicher ist, ob er überhaupt bei allen sieben Staatsmeisterschaftsläufen dabei sein kann. „Wir sind in diesem Jahr mit meinem Rennstall BRR so ausgelastet, dass ich momentan gar nicht sagen kann, ob ich immer Zeit  bzw. überhaupt das Equipment für einen Start zur Verfügung habe.“ Von den bisherigen fünf Rebenland-Rallyes hat Raimund Baumschlager vier gewonnen.

Aigner im Skoda R5

Ebenfalls in einem Skoda Fabia R5 aus der Baumschlager-Schmiede sitzt Christian Schuberth-Mrlik. Und wie sein Teamchef, dem er 2016 im Waldviertel bis zur letzten Prüfung alles abverlangt hat, hat auch er deutsche Begleitung im Auto. Jasmin Kramer, die vergangenes Jahr noch Jasmin Noll hieß, hat ausreichend Österreich-Erfahrung und lotste Schubert-Mrlik beim letzten Saisonfinale in Grafenegg auf Platz zwei. Mit Skoda-Power steht in der Südsteiermark auch ein WM-erfahrenes Top-Duo am Start. Ex-PWRC-Welt- und Europameister Andreas Aigner vertraut in seiner steirischen Heimat auf die Ansage von Ilka Minor.

Junioren-Europameister Marijan Griebel sitzt in einem von BRR betreuten Skoda Fabia R5 und nutzt die Rebenland-Rallye, um sich auf den zwei Wochen später stattfindenden EM-Auftakt auf den Azoren einzustimmen. Griebels deutscher Landsmann Thomas Wallenwein besiegelt die Skoda-R5-Armada in Leutschach.

Niki Mayr-Melnhof führt das Feld der Ford Fiesta R5 an. Der Steirer hat schon mehrmals seinen enormen Speed bewiesen, fuhr vergangenes Jahr im Rebenland lange Zeit vorne mit, ehe er sich durch einen Fahrfehler um den Lohn seiner bis dahin sehr guten Arbeit brachte. Das Ziel, die Spitzengruppe ein wenig zu ärgern, hat auch der Oberösterreicher Gerald Rigler in einem Fiesta R5 von ZM Racing, dem Meister-Stall von Hermann Neubauer. Aus Ungarn kommen die Ford-Fiesta-R5-Piloten Laszlo Bodolai und Andras Hadik,  aus der Slowakei Vlastimil Majercak. 

Unverwüstlich, aber immer wieder gern gesehen ist Walter Mayer. Der 69-jährige Gießhübler ist der älteste Fahrer im Feld, gibt seinem Peugeot 208 R5 aber immer noch kräftig die Sporen.

2WD ohne Wagner und Böhm

Eine völlig neue Ausgangslage bietet sich im Kampf um den Titel in der 2WD-Staatsmeisterschaft. In Abwesenheit des Champions Simon Wagner und des dreifachen Ex-Meisters Michael Böhm (Karrierepause) mutiert Daniel Wollinger zum Favoriten. Der Steirer im Renault Clio R3 Maxi ist sich dessen auch bewusst. „Das macht mir aber nichts aus. Ich habe schon im Vorjahr mit dem Vizemeistertitel bewiesen, dass ich mit Druck eigentlich recht gut umgehen kann.“ Mit Patrick Forstner hat Wollinger einen neuen Copiloten, weil Bernhard Holzer aus zeitlichen Gründen absagen musste. Wollinger: „Wir freuen uns schon auf die Rebenland-Rallye, die ich ja bestens kenne, und werden schauen, dass wir noch einen Test vor dem Auftakt einschieben können.“

Seine größten Konkurrenten sieht der Lokalmatador in den beiden Niederösterreichern Michael Kogler  (Citroen DS3 R3) und Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600). Wollinger: „Die haben beide das Können und auch die nötige Kraft in ihren Autos, um mir gefährlich werden zu können.“

LINK: Nennliste Rebenland-Rallye 2017 ...

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