Schneebergland-Rallye

Alle gegen einen

Österreich im Schotterfieber. Nachdem die Schneebergland-Rallye nun doch stattfindet, wittern die Baumschlager-Gegner Morgenluft.

<strong>WIEDER DA:</strong> Andreas Waldherr zeigte sich beim letzten Lauf in bestechender Form

Nach vier Saisonerfolgen bei ebenso vielen Läufen zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft 2010 ist die Frage nach dem Favoriten für die Schneebergland-Rallye fast überflüssig. Raimund Baumschlager scheint in Kombination mit dem Skoda Fabia S2000 und Co-Pilot Thomas Zeltner eine unüberwindbare Hürde für die Konkurrenz zu sein. Da spielt es auch keine Rolle, dass es sich bei der Rallye rund um Rohr im Gebirge um eine Premiere handelt. Denn auch dadurch liegen die Vorteile dank seiner großen Routine beim Oberösterreicher.

 

„Das Feuer in mir brennt wie zu Saisonbeginn, aber bei aller Fahrfreude darf ich nicht in einen Fahrrausch verfallen. Ich muss mir immer vor Augen halten, dass das Auto nach Finnland muss. Ich muss mich beherrschen, um nicht in der ausgelassenen Freude, endlich wieder einmal auf Schotter zu fahren, alles rundherum vergessen“, erklärte Baumschlager mit Blick auf den Einsatz seines Autos in der SWRC.

 

Der erste Herausforderer dürfte nach einigen Anlaufschwierigkeiten Andreas Waldherr (VW Polo S2000) sein. Der Niederösterreicher fand bei der Marburg-Rallye zu seiner Vorjahresform zurück und musste sich dabei Baumschlager in der Endabrechnung nur um 15 Sekunden geschlagen geben. Somit strebt Waldherr einerseits nach seinem ersten Saisonsieg und anderseits nach der Absicherung des zweiten Platzes in der Meisterschaftszwischenwertung, wo er nach vier Läufen nur zwei Zähler vor Mario Saibel (Mitsubishi Lancer Evo X) liegt. Der Wiener hingegen darf auf seine bislang erfolgreichste Saison zurückblicken und dürfte somit auch ein seriöser Anwärter aufs Podium sein.

 

So einfach möchte aber auch nicht Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX) der Konkurrenz das Treppchen überlassen. Der Brucker kann bereits zwei dritte Plätze in dieser Saison aufweisen und liegt unter Einberechnung des Streichresultats nur einen Punkt hinter Waldherr und mit Saibel auf dem dritten Zwischenrang in der Meisterschaft. Besonderes Augenmerk muss diesmal auf Gerwald Grössing (Mitsubishi Lancer Evo IX) gelegt werden. Natürlich deswegen, weil der per Eigendefinition Forstwirt und Jäger, den absoluten Heimvorteil genießt und die Königssonderprüfung (Haraseben) auf seinem eigenen Grund und Boden gefahren wird.

 

Um die Anwärter auf die Top-5 zu komplettieren, müssen natürlich Reinhard Pasteiner (Mitsubishi Lancer Evo IX) und Manfred Stohl (CNG Mitsubishi Lancer Evo IX) genannt werden. Pasteiner zeigt einen starken Aufwärtstrend. Manfred Stohl ist gerade bei neuen Rallyes, die noch dazu größtenteils auf Schotter gefahren werden, immer ein seriöser Anwärter auf eine Spitzenplatzierung.. Patrick Winter wird aus budgetären Gründen auch bei der Schneebergland-Rallye fehlen. Und leider steht auch hinter dem Antreten von Andreas Aigner (Mitsubishi Lancer Evo X) ein großes Fragezeichen. Der PWRC-Weltmeister von 2008 will seine Entscheidung am 15. Juli bekannt geben.


Ein Blick auf die 2WD-Gesamtwertung sagt alles. Hermann Neubauer (Suzuki Swift S1600) beherrscht die Konkurrenz. Seinem Sieg im Lavanttal und einem zweiten Rang in Pinggau, ließ er Siege in der Steiermark und Marburg folgen. Geschlagen wurde er im Wechselgebiet lediglich von seinem Stallkollegen Mario Klammer.

 

Doch die Mitstreiter schlafen nicht. Das neu zusammengesetzte niederösterreichische Duo Willi Rabl/Uschi Breineßl aus dem Rennstall Eddy Schlager ist im Renault Clio rasant unterwegs, Michael Böhm (Fiat Abarth 500) brilliert durch Beständigkeit, was sich mit Platz zwei in der Meisterschaftszwischenwertung niederschlägt. Hannes Danzinger zeigte zuletzt in Marburg mit Platz zwei auf, dass auch er jederzeit in der Lage ist, seinen Ford Fiesta R2B ganz vorne zu platzieren. Für jede Überraschung gut ist Michael Kogler. Der Niederösterreicher wechselte ins VW Golf KitCar und hofft den zuletzt erreichten dritten Platz zu verbessern. Und wenn Daniel Wollinger seinen VW Scirocco TDI ins Ziel bringt, stehen die Chancen auf einen Spitzenplatz ebenfalls sehr gut.

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