WRX Höljes

Kristoffersson siegt - Nachspiel für Ekström

Volkswagen-Pilot Johan Kristoffersson dominiert die Rallycross-WM weiterhin nach Belieben. Für Aufregung sorgte Mattias Ekström, der im Finale Timmy Hansen aus dem Weg schob.

Johan Kristoffersson hat es wieder allen gezeigt: Drei von vier Bestzeiten, Sieg in der Qualifikation, Siege im Semifinale und im Finale, Idealpunktzahl… So wie sich diese Bilanz liest, konnten die mehr als 50.000 Zuschauer in Höljes die Dominanz des amtierenden Weltmeisters live miterleben.

Vom Start weg ließ er die Konkurrenz chancenlos aussehen - der Abstand zu seinen Verfolgern war schon in der ersten Kurve deutlich zu sehen, ein Umstand, den man bei den Rallycrossern eigentlich nicht kennt. Normalerweise setzt sich niemand so leicht ab und die Verfolger bleiben rundenlang auf Tuchfühlung, kleben an den Heckstoßfängern und lauern auf kleinste Fehler. Nur ein einziges Mal leistete sich Kristoffersson einen Schnitzer, als er in Q3 „nur“ Dritter wurde. 

Dabei hatte sich die Konkurrenz so viel vorgenommen - am Ende blieb sie wieder machtlos und hatte ohnehin mehr mit sich selbst zu tun. Schon am Samstag erkannte Andreas Bakkerud die Situation: „Die Lücke zwischen Platz zwei und sechs mag knapp sein, die zu Johan ist es nicht.“

Das klang wenig optimistisch, obwohl Bakkerud als Tabellenzweiter immerhin noch einigermaßen auf Schlagdistanz zum Weltmeister liegt. Die Semifinals machten den Eindruck, als würde sich eine gewisse Hoffnungslosigkeit einstellen: ganz ohne Vorkommnisse spulten alle Beteiligten die jeweils sechs Runden ab und sortierten sich dabei durch Nutzen der Jokerlap für den Einzug ins Finale. Einziger Wermutstropfen bei Volkswagen: Petter Solberg konnte seinen zweiten Rang aus der Qualifikation nicht mit vielen weiteren Punkten belohnen: Er fiel im Semifinale mit Motorschaden vorzeitig aus und fehlte im Rennen der besten Sechs. 

Viel Pech bei Peugeot

Sebastien Loeb bekam den Dreh zum Finale wie schon beim vorausgegangenen Rennen in Norwegen nicht hin. Aufgrund einer Rangelei hatte er sich in Q3 einen Schaden an der hinteren Radaufhängung zugezogen und war dadurch in der Qualifikation zurückgefallen. In seinem Semifinale verpasste er dann mit dem undankbaren vierten Platz sogar noch das Finale. Dort landeten seine Teamgefährten Timmy und Kevin Hansen, die Peugeot Flagge wehte also im schwedischen Wind. Doch Kevin fiel mit technischem Defekt frühzeitig aus und Timmy schoss nach einem Duell mit Mattias Ekström von der Bahn in den tiefen Fangsand.

Bahn frei also für die Audianer Bakkerud und Ekström, die sich hinter Kristoffersson die verbliebenen Podestplätze sicherten. Vorerst jedenfalls, denn die Sportkommissare setzten Ekström auf Rang sechs zurück. In seinem Duell gegen Timmy Hansen habe er die Ellenbogen zu weit ausgefahren und dafür setzte es erneut eine Strafe für den Schweden. So steht der Franzose Jerome Grosset-Janin mit seinem Renault Clio erstmals auf einem WRX-Podest - doch die Ehre eine Champagnerdusche blieb ihm aufgrund der Entscheidung am grünen Tisch leider verwehrt. 

Münnich verpasst das EM-Podium

Bei den Supercars der Europameisterschaft feierte René Münnich einen weiteren Erfolg. Die Qualifikation schloss er als Fünftbester ab und ließ dabei mehr als zwanzig Konkurrenten hinter sich. Aus der zweiten Reihe im Semifinale steckte er mittendrin, als die Meute in die erste Kurve fliegt. Durch geschicktes Nutzen der Jokerlap kann er sich am Ende ganz knapp vor Jean-Baptiste Dubourg über die Ziellinie retten und er zieht wie schon im Vorjahr ins Finale ein. Für einen Podestplatz reicht es diesmal jedoch nicht, Münnich wird Fünfter und belegt in der Tabelle inzwischen den zehnten Rang.

Für Timo Scheider, der mit dem zweiten Münnich-Seat in der WRX an den Start gegangen war, fiel dagegen nichts ab. Technische Probleme bremsten ihn ein und den vierten Qualifikationslauf konnte er gar nicht erst in Angriff nehmen.

Ein Europameister wurde auch noch gekürt: Der Norweger Sivert Svardal wird mit seinem Mazda RX7 Europameister bei den Touringcars. Ein zweiter Platz hinter seinem Rivalen Frederik Magnussen reichte dem Norweger am Ende, um mit einem einzigen Punkten Vorsprung auf Magnussen den Titel zu gewinnen.

Ergebnis WRX Höljes

1. Johan Kristoffersson, Volkswagen
2. Andreas Bakkerud, Audi
3. Jerome Grosset-Janin, Renault
4. Timmy Hansen, Peugeot
5. Kevin Hansen, Peugeot
6. Mattias Ekström, Audi 

Zwischenstand

1. Kristoffersson 165
2. Bakkerud 125
3. Solberg 119
4. Loeb  117
5. Timmy Hansen 116
6. Ekström 114

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