WRX 2018

Kristoffersson ist wieder Rallycross-Weltmeister

Der unbesiegbare Johan Kristoffersson gewinnt neun von zehn Rennen – und verteidigt seinen Titel in der der FIA Rallycross Weltmeisterschaft (WRX).

Job erledigt: Johan Kristoffersson verteidigt seinen WRX-Titel

Geschafft. Mit einem weiteren Finalsieg auf dem Circuit of the Americas in Austin/Texas stellt Kristoffersson klar: er ist der alte und neue Weltmeister. Bereits in der Vorschau haben wir deutlich gemacht, dass der Konkurrenz nur ein Wunder helfen könnte. Außerirdische Invasoren oder wundersame Präsidenten zum Beispiel. Als hätten die Amerikaner das gehört, führten sie die Riege der Rallycross Protagonisten zur NASA, um dort eine Besichtigung durchzuführen.

Mit Live-Schalte aus einer Raumstation und vielen Einblicken in die imposante Raumfahrttechnik. Ehrfürchtig betrachteten alle die Düsenantriebe riesiger Raketen und vierzehn der fünfzehn fest eingeschriebenen Fahrer in der WRX hätten wohl gern ihren Tabellenführer in einem unbeobachteten Moment in eine der Raketen gesteckt und zum Mond geschossen, nur vorrübergehend natürlich, wenigstens bis die Saison rum ist.

Das traute sich am Ende jedoch keiner und so konnte Kristoffersson die letzten Pünktchen einfahren, die er zur Titelverteidigung brauchte. Siebzehn waren noch nötig und mit dem Sieg in der Qualifikation (Belohnung: 16 Punkte) und der damit verbundenen Teilnahme an einem Semifinale (Ausbeute mindestens 1 Zähler) wäre die Sache für ihn perfekt gewesen.

Kurz machte er es noch spannend, als er nach dem ersten Qualifikationslauf nur als Dreizehnter dastand. Schließlich berechtigt nur eine Position unter den besten Zwölf zur Teilnahme an einem Semifinale und wenn Kristoffersson dies verpassen sollte, fällt die Titelentscheidung später.

Allerdings war bei lediglich 15 Teilnehmern kaum damit zu rechnen, dass er in diesem Bereich der Qualifikation stranden würde. Problemlos fuhr er dann noch zwei sehr gute und eine Bestzeit ein. Damit stand er als Dritter in der Endabrechnung der Qualifikation, eine Position, die schon mal 14 Punkte wert war. Unbeschwert zogen dann alle Werksfahrer ins Finale ein, denn bis auf die Jokerlap gab es nahezu keinen Raum für Überholmanöver oder Experimente – und wer von der ungünstigen Außenbahn starten musste, dem blieb ohnehin keine andere Wahl, als sofort durch die Jokerlap zu fahren.

Es bleibt ein Rätsel, weshalb man sich für das Layout neuer Strecken nicht einfach an bestehenden Pisten orientiert, von denen Überholmöglichkeiten überliefert sind. Offenbar reicht es aus, wenn eine Sprungkuppe in die Betonbahn integriert ist, bei der die bunten Autos lustig durch die Luft hüpfen. 

Zahlen vom Mond?

Die IMG gab eine überraschende Zahl für das erste WRX Rennen in den USA bekannt, 18.500 Zuschauer will man gezählt haben – angesichts der verhältnismäßig leeren Zuschauerränge und einiger Zeugenaussagen dürfte dies wohl eine sehr optimistisch gerechnete Zahl gewesen sein. Aber einige Verschwörungstheoretiker zweifeln ja auch die Mondlandung der Amerikaner an und dass es zumindest so etwas wie die NASA gibt, dafür gibt es seit dem Wochenende immerhin fünfzehn zusätzliche Zeugen. 

Vorfreude auf Buxtehude

Den Titel in der ARX (Americas Rallycross Championship) sicherte sich Scott Speed (VW Beetle), damit wurde es ein perfektes Wochenende für Volkswagen. Gleich zwei Titel an diesem Wochenende verbucht und die Team-WM so gut wie in der Tasche. Jetzt geht es zur Meisterschaftsfeier auf den Estering in Buxtehude -  am 13./14. Oktober. Dort wird das Interesse deutlich größer sein – bereits Anfang der Woche wurde dem Automobilclub Niederlebe, Ausrichter des Rennens, ein riesiges Rallycross-Werbebanner entwendet, nach dem nun fieberhaft und unter Auslobung einer Belohnung gefahndet wird.

Ergebnis WRX 10. Lauf, Austin

1. Johan Kristoffersson, Volkswagen 3.31,118 Min.
2. Petter Solberg, Volkswagen +0,600 Sek.
3. Andreas Bakkerud, Audi +1,695 Sek.
4. Sébastien Loeb, Peugeot +2,323 Sek.
5. Mattias Ekström, Audi +8,069 Sek.
6. Timmy Hansen, Peugeot +9,836 Sek. 

Fahrerwertung

1. Johan Kristoffersson, Volkswagen 281 Pkt.
2. Mattias Ekström, Audi 204 Pkt.
3. Petter Solberg, Volkswagen 202 Pkt.
4. Andreas Bakkerud, Audi 200 Pkt.
5. Sébastien Loeb, Peugeot  195 Pkt.

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