Schuhej gewinnt gelungene Werra-Meißner-Rallye

Beim zweiten Einsatz im Mitsubishi Evo 9 gelingt Jörg Schuhej der erste Sieg. Mit großem Vorsprung gewinnt er die Werra-Meißner-Rallye vor dem Berliner Ken Milde, der den ersten Schritt zur Rallye-Cup-Titelverteidigung geschafft hat.

14. März 2017

Michael Heimrich

Die ADAC-Werra-Meißner-Rallye, von fünf nordhessischen Clubs gemeinsam veranstaltet, ist der Auftaktlauf in der Nord-Region des diesjährigen DMSB-Rallye-Cups. Die Rallye 70 führt über zwei Sprints (zwei Drittel Landstraße, eine Drittel asphaltierte und kuppenreiche Feldwege, jeweils drei Durchfahrten) sowie den bekannten Feldweg-Rundkurs am Ortsrand von Weißenborn. Nach der letztjährigen Kritik wird der Rundkurs jetzt mit dreieinhalb statt fünfeinhalb Runden gefahren, zudem nicht mehr in der dritten Schleife und somit ausschließlich bei Tageslicht. Ein passendes Konzept, drei anspruchsvolle Prüfungen, ein glatter Verlauf – in diesem Jahr überzeugt die Werra-Meißner-Rallye, zumal der Wettergott herrliches Frühlingswetter schickt. Auch erwähnenswert: Das 1000-Seelen-Dorf Weißenborn zeigt äußerst rallye-freundlich. Obwohl jeder Parkplatz von Teilnehmern, Helfern und den zahlreichen Zuschauern belegt ist, spielen die Gemeinde und die Anlieger voll mit bei „ihrer“ Rallye.
Klare Favoriten unter den nur 32 Teams sind Jörg Schuhej aus Fulda und Tanja Timmer aus Schwalmstadt im Gruppe-F-Evo 9. Am Start gibt sich Schuhej noch reserviert: „Ich habe zu wenig Fahrpraxis mit diesem Auto; außerdem muss ich die Gänge wieder selbst einlegen.“ Doch schon auf der ersten Prüfung braust Schuhej der Konkurrenz auf und davon. Das hessische Mixed-Team setzt auch in allen anderen Wertungsprüfungen die Bestzeit und erreicht das Ziel mit einem Riesenvorsprung von 1:44 Minuten.

Noch mehr Bilder: Galerie Werra-Meißner-Rallye 2017

Den Rest des Feldes führt zunächst der Wolfhäger Gerrit Spangenberg an, doch nach der ersten Schleife bleibt der bärenstarke BMW M3 mit technischen Problemen im Parc Fermé stehen. Nach zwei dritt- und drei zweitbesten Zeiten haben Konstantin Keil und Bernd Hosse im Citroen DS3 Turbo den zweiten Platz vor Augen; doch dann schlitzt ein Stein zu Beginn des zweiten Rundkurses einen Reifen auf, woraufhin Keil aufgibt. Somit gewinnt Rallye-Cup-Titelverteidiger Ken Milde im CTC-Evo 8 nicht nur die Klasse, sondern erkämpft sich auch noch den Ehrenplatz. „Am Anfang mussten wir uns im Auto erstmal zusammenfinden“, sagt Milde, dessen Co Jean Ihlefeldt nach längerer Pause wieder eine volle Saison bestreiten will, „aber am Ende waren wir zügig unterwegs.“
Zwei weitere Mitsubishi liefern sich einen Sekundenkrimi um Platz 3, der sich erst auf der letzten Prüfung entscheidet. Der 24-jährige Kfz-Meister Philip Schwarz und sein Co Pierre Wenning haben ganz knapp die Nase vorn gegen die beiden Zwickauer Mario Czok und Andy Tänczyk. Axel Schmitt und Louisa Geitz erreichen im Evo 10 den sechsten Rang, müssen sich aber dem schnellsten Hecktriebler geschlagen geben. Die Thüringer Nick Heilborn hat seinen BMW 328 auf M3-Trimm umgebaut; als Armin Holz an seinem Golf-Kitcar ein Rad abstreift, schaffen Heilborn und Benjamin Melde neben dem Klassensieg auch den Erfolg in der „Zweirad-Wertung“.
Zweitbester „Zweiradler“ und bester Fronttriebler wird der Lokalmatador Steven Philippent mit dem nur 1600-cm³-Peugeot 106. Er ist mit dem roten Renner sogar schneller als die 2-Liter-Autos der Gruppe F, bei denen der 21-jährige Bernard Moufang (der jüngste Sohn von Markus) im BMW 320 seinen ersten Klassensieg feiert vor Hannes Arndt im Ford Fiesta.
25 Retro-Teams ergänzen das Feld bei der Werra-Meißner-Rallye. Den besten Rhythmus an den Lichtschranken finden die Eheleute Mark und Antje Blüthner im VW Golf (Werks-Gruppe-A-Replika) vor den Geschwistern Martin und Carolin Bernhardt im Opel Manta (400er Replika) sowie dem Vater-Sohn-Team Heinz und Marc Lüke im eindrucksvoll brabbelnden Sunbeam Tiger V8.

Ergebnis Werra-Meißner-Rallye 

1. Jörg Schuhej / Tanja Timmer Mitsubishi Evo 9 F1 34:02,8
2. Ken Milde / Jean Ihlefeldt Mitsubishi Evo 8 C18 +1:44,3
3. Philip Schwarz / Pierre Wenning Mitsubishi Evo 6 F1 +2:06,1
4. Mario Czok / Andy Tänczyk Mitsubishi Evo 9 F1 +2:09,6
5. Nick Heilborn / Benjamin Melde BMW M3 E36 F4 +3:23,4
6. Axel Schmitt / Louisa Geitz Mitsubishi Evo 10 RC2 +3:23,7
7. Steven Philippent / Ulrike Berleth Peugeot 106 S16 F6 +3:30,4
8. Bernard Moufang / Sven Hupfeld BMW 320i E36 F5 +4:38,8
9. Hannes Arndt / Patrick Poser Ford Fiesta ST F5 +4:40,0
10. Herbert Möller / Hans-Peter Stern Ford Escort RS 2000 C14 +5:16,8

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