Im Ziel des fünften Laufes zum Matador-Schotter-Cup beträgt ihr Vorsprung über eine Minute. Frank Richert feiert im unterfränkischen Ebern den dritten Gesamtsieg nach 2005 und 2006 – ein echter Hattrick.
Vor dem Start bekundet Frank Richert seinen Respekt vor den beiden Italienern Antonio Marchioro und Alessandro Taddei mit nagelneuen Gruppe-N-Mitsubishi. Doch schon in der WP 1 fällt eine frühe Entscheidung. Alex Taddei – vor 12 Monaten beim Harrach-Sprint dicht an Richerts Stoßstange – schafft keinen Meter auf dem feinen schwarzen Schotter in Ebern, die Kraftübertragung zerbröselt auf der Startlinie der WP 1. Nur einen Kilometer weiter verpasst Marchioro einen Rechtsabzweig. Bis der Italiener den Lancer-Motor wieder gestartet und den Rückwärtsgang gefunden hat, verrinnen fast 30 Sekunden. Marchioro legt auf dem Asphalt-Rundkurs zwar zwei Bestzeiten hin, aber mehr als Gesamtrang 2 ist für den Schotter-Spezialisten nicht drin.
Eine mitreißende Show liefern die Quertreiber mit ihren BMW 318 is. Sie bringen fünf Autos unter die Top Ten: Jörg Dörre, Horst-Lars Müller, Rudi Weileder, Jeffrey Wiesner und Patrick Schmidt landen auf den Plätzen 3, 4, 6, 8 und 10. Besonders Dörre und Müller treiben die 160 PS starken Hecktriebler grandios um die Ecken. Horst-Lars Müller zeigt sich nach längerer Fahrpause völlig „rostfrei“ und erzielt die besten Schotter-Zeiten. Jörg Dörre langt hingegen auf Asphalt optimal hin, sichert sich dadurch den BMW-Sieg und sogar einen Platz auf dem Podium.
Zu den Opfern des ungeliebten Asphalt-Rundkurses in der Eberner Kaserne zählen vor allem Werner Mangold und Alois Scheidhammer. Mangold ruiniert seine Schotterreifen und muss sich im Mazda 323 GTR mit Rang 5 (statt 2) begnügen. Scheidhammer fängt sich einen Plattfuß ein. Trotz einer spektakulären Aufholjagd kann er sich erst auf der letzten Prüfung als bester Fronttriebler gegen seinen Markenkollegen Peter Wald durchsetzen.
Für die Fahrer des Suzuki Rallye Cups bedeutet die Franken-Rallye den ersten Auftritt auf Schotter. Dabei glänzt Florian Niegel, der nur wenige Kilometer entfernt daheim ist, mit einem überlegenen Sieg in der Swift-Wertung. Bei den Ignis-Piloten landet Hermann Gaßner einen knappen Erfolg gegen den Finnen Kari Hytönen – für den Bayern-Junior ein schöner Erfolg nach dem Salto bei der Deutschland-Rallye.
Bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein kommen die Zuschauern auf den ehemaligen Bundeswehrgelände am Eberner Stadtrand voll auf ihre Kosten. Die beiden 5 km langen Sprints mit langen Kurven, zahlreichen Kuppen und kribbligen Waldpassagen finden bei den Fahrern höchstes Lob. Kritisch äußern sich allerdings die meisten über den Asphalt-Rundkurs, der nicht zum Charakter der Rallye passt und Gift für die Reifen ist. Die AvD-Rallye Franken ist tadellos organisiert und verläuft unfallfrei. Von den 100 Startern - über 50 Nennungen müssen abgelehnt werden! - sehen 78 das Ziel.
Der Matador-Schotter-Cup erlebt einen Führungswechsel, denn der bisherige Spitzenreiter Jörg Mittelsdorf muss seinen Subaru mit Problemen bei der Benzinzufuhr abstellen. Alois Scheidhammer gewinnt die Division 2 und übernimmt die Führung vor Frank Richert und Patrick Schmidt.
Ergebnis 3. AvD-Franken-Rallye Ebern
01. Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, H15, 26:42,1
02. Marchioro/Marchetti, Mitsubishi Lancer E8, N5, + 1:11,1
03. Dörre/Herzog, BMW 318is, N3, + 1:13,8
04. Müller/Borowski, BMW 318is, N3, + 1:17,4
05. Mangold/Glatzel, Mazda 323 GTR, H15, + 1:28,9
06. Weileder/Zöls, BMW 318is, N3, + 1:30,3
07. Scheidhammer/Trautmannsberger, Opel Kadett GSi, H13, + 1:36,9
08. Wiesner/Patzig, BMW 318is, N3, + 1:39,4
09. Honke/Nitsche, Ford Sierra Cosworth, H15, + 1:41,8
10. Schmidt/Marecki, BMW 318is, N3, + 1:46,0
Die besten Bilder der Rallye...
