Rallye Oberland

Gaßner-Hattrick im Oberland

Mit den 'kleinen' Rallyes gibt sich Hermann Gaßner normalerweise nicht ab, nur bei der bayerischen Oberland-Rallye macht er eine Ausnahme. Die diesjährige Ausgabe gewinnt er klar – sein dritter Sieg rund um Altenstadt hintereinander.

„Jetzt stell ich ihn in die Ecke“, sagt Hermann Gaßner über seinen blau-gelben Gruppe-H-Evo 8, der ihm in den letzten vier Jahren drei Masters-Titel und 24 Klassensiege beschert hat. Doch den letzten Einsatz bei der 21. ADAC-Rallye Oberland beenden Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser mit einem nie gefährdeten Gesamtsieg auf den Prüfungen Wildsteig, Lechbruck und Altenstadt, die den beiden aus der DRM-Ära der „Oberland“ noch bestens vertraut sind.

Nach 35 WP-Kilometern auf Asphalt erreichen sie mit über 20 Sekunden Vorsprung das Ziel der reibungslos verlaufenden Oberland-Rallye. Die härtesten Konkurrenten sind nicht oder nicht mit den „schärfsten“ Waffen da. Fritz Köhler, der im BMW M3 im Jahr 2013 letztmals einen Gaßner-Sieg verhindert hat, muss eine Woche nach dem Ausfall in Franken auf einen BMW 318 (Gruppe F) ausweichen, sein schwäbischer M3-Kollege Jürgen Geist fehlt gänzlich. Rudi Reindl und Michael Ehrle erscheinen nicht in Ehrles Gruppe-H-Mitsubishi, sondern im Ford Escort Cosworth eines Kunden, mit dem sie nach vorsichtigem Beginn viel Spaß haben und als Vierte die Gruppe CTC gewinnen.

So stehen bei der Siegerehrung zwei Lokalmatadoren auf dem Podium neben Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser. Werner Jetzt aus Peiting hat trotz heftiger Grippe den Fiat 131 Abarth aus der Werkstatt geholt, Kerstin Heiß setzt sich neben ihn. Die erste Schleife klappt noch nicht wie gewünscht, doch im zweiten Umlauf jagt „Jetty“ den Alitalia-131 in gewohnter Manier über die Prüfungen und fährt auf den zweiten Platz. Dritte werden Robert Schilcher und Stephan Schwerdt, die im Audi TTS Quattro die Gruppe F gewinnen. Schilcher, der direkt an der Wildsteig-Prüfung daheim ist, sorgt mit dem Audi für eine kleine Sensation, als er auf seiner Hausstrecke sowohl Gaßner als auch Jetzt die Audi-Rücklichter zeigt und eine Bestzeit verbucht.

Mitropa-Cup-Fahrer Martin Kainz, die Schwaben Ralf Stütz und Carsten Proß sowie der Allgäuer Gruppe-G-Sieger Gerhard Altstetter fahren mit ihren Mitsubishi unter die ersten Zehn. Dazwischen schieben sich zwei Nicht-Allradler. Die Niederbayern Martin Stuckenberger und Michael Stadlöder erobern im BMW M3 Compact den Sieg in der Klasse F3B und den sechsten Gesamtrang. Norman Kreuter testet die stärkere Max-Version des Citroen DS3 und wird auf Rang 8 bester Fronttriebler im Oberland.

Unter den 21 Fahrzeugen der Gruppe F bis 2000 cm³ nutzen die Honda Civic R ihre Motorleistung zum Dreifachsieg. Hansi Retzer und Ann-Kathrin Sperber lassen Thomas Diepelt und Sarah Klenk sowie Marcel Schuhej und Lars Schmitt deutlich hinter. Fritz Köhler und Petra Hägele landen im BMW 318is als bestes Nicht-Honda-Team auf Klassenrang 4 vor Mathias Fröhlich und Thomas Smidt im Renault Clio III. Die 2-Liter-Klasse der neueren CTC-Fahrzeuge gewinnen einmal mehr die Dießener Manfred Becherer und Johannes Raab im Clio Williams, während Carlo und Andreas Verfürth im Ford Escort RS 2000 die CTC-Periode bis 1981 gewinnen. 

Zum Schmunzeln: In dieser Periode bis 1981 fährt auch ein Tiroler Suzuki Swift Sport mit, Baujahr 2007, der in die Klasse RC5 gehört hätte. Die Ausfallqote ist bei trockenen Pisten und sonnigem Spätherbstwetter gering; von den 66 gestarteten Teams erreichen 58 das Ziel der letzten Wertungsprüfung, drei jedoch nicht mehr den Parc Fermé.

Ergebnis 21. ADAC-Rallye Oberland

1. Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser Mitsubishi Evo 8 H16 19:12,2
2. Werner Jetzt / Kerstin Heiß Fiat 131 Abarth H14 +21,5
3. Robert Schilcher / Stephan Schwerdt Audi TTS Quattro F3A +33,9
4. Rudi Reindl / Michael Ehrle Ford Escort Cosworth C28 +46,9
5. Martin Kainz / Markus Steininger Mitsubishi Evo 9 F3A +1:26,4
6. Martin Stuckenberger /Michael Stadlöder BMW M3 Compact F3B +1:33,8
7. Ralf Stütz / Lars Stütz Mitsubishi Evo 8 H16 +1:40,5
8. Norman Kreuter / Anna Weyand Citroen DS3 R3T RC3 +1:40,5
9. Carsten Proß / Paul Mäule Mitsubishi Evo 6 F3A +1:43,1
10. Gerhard Altstetter / Sylvia Häringer Mitsubishi Evo 9 G21 +1:46,9
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