Dörre hetzt Noller zum Hohenlohe-Sieg

Wie im Vorjahr gewinnt Rainer Noller die Rallye Hohenlohe vor Jörg Dörre. Aber der BMW-Pilot zeigt sich in Bestform und setzt Noller bis ins Ziel unter Druck.

6. März 2017

Michael Heimrich

Die 28. Unterland-Hohenlohe-Wertungsfahrt – so der offizielle Name – präsentiert sich 2017 klassisch mit zwei Sprints und einem Rundkurs über insgesamt 35 km, davon gut 10% auf Schotter. Eine kompakte Strecke mit nur 90 Gesamt-Kilometer und ein gute Organisation freuen die Fahrer, die Fans kommen bei sonnigem Frühlingswetter in großer Zahl an die Sonderprüfungen. Die Veranstaltergemeinschaft der Rallye Hohenlohe leidet unter der KFP-Pflicht: 56 Starter, von denen 44 das Ziel erreichen werden, bedeuten fast 30 Prozent Minus gegenüber 2016. Übrigens: Die Hälfte des Feldes startet in der Klasse 5, sind also 2-Liter-Autos aus der Gruppe F. 
Und diese Klasse bietet ausgezeichneten Sport. Der Winzer Jochen Böhringer, im 318is dreimal Klassensieger in den letzten vier Jahren, setzt sich auf der langen Auftaktprüfung durch die Weinberge an die Spitze, die er auf den kurzen neuen Sprint bei Neuenstein behaupten kann. Doch auf dem Rundkurs zwischen Büttelbronn und Öhringen zieht Fritz Köhler an Böhringer vorbei. Köhler hat seinen Compact-M3 über Winter einem „Downsizing“ unterzogen; jetzt befeuert ein 2-Liter-Motor aus der früheren STW-Rennserie den kanariengelben BMW.
Im zweiten Umlauf vergrößern Fritz Köhler und Petra Hägele den Vorsprung auf Jochen Böhringer und Roland Bürk kontinuierlich auf zehn Sekunden. Noch schneller fährt jedoch sein Sohn Sven Kress, der mit Carina Kohler im BMW 320is sitzt. Nach einem verpatzten Start mit neun Sekunden Rückstand auf Böhringer schafft Kress anschließend vier Klassenbestzeiten und verpasst seinen Vater nur um knapp drei Sekunden. Alexander Kopp im Peugeot 206, Bastian Hüttinger im Ford Escort, Kai Otterbach im 318is und Jochen Vollmer im Opel Astra sorgen dafür, dass die besten sieben F5-Autos auf den Plätzen 6 bis 12 landen! In der Gruppe G holen sich Kai-Uwe und Tamara Lutz (Subaru, G8), Fabian Sinn und Florian Jakob (BMW 318, G10) sowie Sven Glass und Celina Hieber (Opel Corsa, G11) die Klassensiege.
An der Spitze sind die Mitsubishi und die BMW M3 unter sich. Swen Dörre und Jörg Traub fahren im BMW M3 – mit Luft nach vorn und nach hinten – auf Platz 5. Um Platz 3 kämpfen der M3-Pilot Markus Löffelhardt, mit 26 der Jüngste in der Spitzengruppe, und der Routinier Uli Kübler im Evo 8 verbissen. Löffelhardt erwischt den besseren Start, verspielt aber den Vorsprung auf dem Rundkurs vor Küblers Haustür. Markus Löffelhardt und Sarah Pfaff können den Mitsubishi in den Weinbergen der WP 4 nochmal überholen, doch im Endspurt gewinnen Uli Kübler und Armin Seeger das Duell um Platz 3 mit knappen zwei Sekunden Vorsprung.
Vor einem Jahr siegte Rainer Noller bei einer verregneten Rallye Hohenlohe mit 25 Sekunden Vorsprung auf Jörg Dörre. In diesem Jahr kämpfen beide erneut um den Sieg, diesmal auf trockenen Pisten. Noller setzt seinen bekannten Gruppe-N-Evo 9 diesmal in der Gruppe CTC ein, Jörg Dörre seinen BMW M3 E36 in der Gruppe F. Nach zwei gewonnenen Prüfungen führt Noller mit sechs Sekunden Vorsprung, doch Dörre setzt ein erstes Achtungszeichen, als er auf dem Rundkurs trotz einiger Schotterpassagen nur ein paar Zehntel auf Noller einbüßt. In der zweiten Weinberg-Durchfahrt erzielen Jörg Dörre und sein Co Sven Metzger eine großartige Bestzeit und rücken bis auf vier Sekunden an Noller heran. Doch Rainer Noller und Tanja Schlicht holen auf den beiden letzten Prüfungen alles aus dem Mitsubishi heraus erreichen das Ziel in Pfedelbach mit zehn Sekunden Vorsprung – Nollers sechster Sieg bei seiner Heimrallye. Allerdings: Auch alle anderen Fahrer aus den Top-10 reklamieren die Rallye Hohenlohe als ihre Heimrallye, keiner hat mehr als 20 km Anreise!

Ergebnis 28. Rallye Hohenlohe

1. Rainer Noller / Tanja Schlicht Mitsubishi Evo 9 C18 22:33,0
2. Jörg Dörre / Sven Metzger BMW M3 E36 F2 +10,5
3. Uli Kübler / Armin Seeger Mitsubishi Evo 8 F1 +18,5
4. Markus Löffelhardt / Sarah Pfaff  BMW M3 E36 F2 +20,4
5. Swen Dörre / Jochen Traub BMW M3 E36 F2 +46,4
6. Fritz Köhler / Petra Hägele BMW 320 Compact F5 +1:16,5
7. Sven Kress / Carina Köhler BMW 320is E30 F5 +1:18,2
8. Jochen Böhringer / Roland Bürk BMW 318is E30 F5 +1:29,4
9. Alexander Kopp / Michaela Schober Peugeot 206 RC F5 +1:36,6
10. Bastian Hüttinger / Corinna Sinn Ford Escort RS 2000 F5 +2:02,6
11. Kai Otterbach / Tim Otterbach BMW 318is E30 F5 +2:07,2
12. Jochen Vollmer / Sarah Hess Opel Astra GSi F5 +2:15,9

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