Loeb wieder Schnellster

Dakar 2017: Peterhansel erstmals an der Spitze

Peugeot-Pilot Sébastien Loeb gewinnt die fünfte Etappe der Rallye Dakar vor Nani Roma im Toyota. Neuer Spitzenreiter ist Stephane Peterhansel. Wieder hoher Zeitverlust für De Villiers/Von Zitzewitz.

Stéphane Peterhansel
Stéphane Peterhansel ist neuer Dakar-Spitzenreiter

Das muntere Wechselspiel an der Spitze der Gesamtwertung geht weiter. Mit dem dritten Platz auf der fünften Wertungsprüfung setzte sich erstmals für diese Rallye Dakar Stéphane Peterhansel Tagesetappe hatte Teamkollege (Peugeot) an die Spitze. Lange Zeit hatte Sébastien Loeb Rang eins im Visier. Kurz vor dem Ziel verlor der neunmalige Weltmeister wegen eines Navigationsfehlers jedoch knapp sechs Minuten. Er gewann zwar trotzdem die Wertungsprüfung, konnte sich aber nur auf Gesamtrang zwei verbessern

Hinter den beiden Franzosen würfelte die erneut schwierige Navigation das Feld auch am Freitag kräftig durcheinander. Cyril Despres (Peugeot), am Donnerstag noch strahlender Tagessieger und Gesamtführender, bezahlte für die zweifelhafte Ehre, als Erster auf die Strecke zu müssen. Der ehemalige Dakar-Sieger auf dem Motorrad verlor zehn Minuten, kam aber auf Tagesrang vier ins Ziel.

Hinter den „Fab Four“ schlug die Stunde der Außenseiter. Überraschend gut kam Romain Dumas durch. Der Porsche-Werkspilot und amtierende Langstrecken-Weltmeister fährt bei Peugeot einen fünften DKR3008 als Wasserträger für die offiziellen Werkspiloten. Dank seines erfahrenen Copiloten Alain Guehennec überholte Dumas zahlreiche Konkurrenten und kam auf Rang fünf ins Ziel. Auch Ex-WM-Pilot Conrad Rautenbach (Toyota) als Sechster und Eric Bernard (Buggy) auf Rang sieben sind handfeste Überraschungen.

Rückschlag für Hirvonen

Mikko Hirvonen, als zuvor Zweitplatzierter bester Mini-Pilot, erwischte dagegen einen rabenschwarzen Tag. Etwa nach der Hälfte der WP unterlief Beifahrer Michel Perin ein Navigationsfehler. Die beiden kamen mit fast 43 Minuten Rückstand als Elfte ins Ziel, haben aber möglicherweise einen  Wegpunkt ausgelassen. 

Ein ähnliches Schicksal ereilte Giniel de Villiers und seinen deutschen Copiloten Dirk von Zitzewitz (Toyota). Die beiden waren auf dem Weg zu einer Spitzenplatzierung, als sie in die komplett falsche Richtung abbogen. Am Ende standen fast 30 Minuten Zeitverlust zu Buche.

Die Wertungsprüfung wurde auf die Hälfte gekürzt. Ursprünglich hätte nach dem ersten, 219 Kilometer langen Abschnitt eine neutralisierte Zone und danach weitere 229 WP-Kilometer folgen sollen. Aufgrund des schlechten Wetters war die Piste in der zweiten Hälfte allerdings in so miserablem Zustand, dass die Teilnehmer vom Zwischenziel direkt ins Biwak geschickt wurden.

Überraschend wieder mit dabei war auch Yazeed Al-Rajhi. Der Mini-Pilot hatte am Donnerstag wegen starker Kopfschmerzen aufgegeben, durfte aber am Freitag neu starten.   

Ergebnis 5. Etappe:

01. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot in 2:24.03 Std.

02. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +0.44

03. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot +1.31

04. Cyril Despres/David Castera, Peugeot +10.33

05. Romain Dumas/Alain Guehennec, Peugeot +11.55

06. Conrad Rautenbach/Robert Howie, Toyota +16.42

07. Eric Bernard/Alexandre Vigneaux, Proto-Buggy +18.08

08. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +21.51

09. Jakub Przygonski/Tom Colsoul, Mini +28.59

10. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota +29.51

Zwischenstand nach Etappe 5:

01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot 14:02.58 Std.

02. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot +1.09

03. Cyril Despres/David Castera, Peugeot +4,54

04. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +5.35

05. Mikko Hirvonen/Michel Perin, Mini +42.21

06. Jakub Przygonski/Tom Colsoul, Mini +59,55

07. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +1:04.49

08. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota +1:08.11

09. Boris Garafulic/Filipe Palmeiro, Mini +1:57.40

10. Romain Dumas/Alain Guehennec, Peugeot +2:22.17

Vorschau Etappe 5

Oruro–La Paz, Bolivien – Prüfung 513 km; Tagesdistanz: 772 km - Der letzte Tag vor dem Ruhetag. Und die waren noch nie leicht bei der Rallye Dakar. Denn der Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) stellt traditionell eine Aufgabe, mit deren Lösung sich die Erholung verdient werden will. Ein obligatorisches Selfie vor dem Titikaka-See ist diesmal die wohl leichteste Übung. Die ist aber erst nach den schwereren Aufgaben nach der Prüfung des Tages angesagt: Dünen. Die Top-Teams werden den Tag wohl noch bei Helligkeit beenden, die meisten allerdings bereits bei Dunkelheit. Und dann ist Ruhetag. 

 

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