Nach der heftigen Kritik seitens der Fahrer wegen der massiven Staubentwicklung reagierten die rumänischen Veranstalter umgehend. Der Startabstand wurde von zwei auf vier Minuten verlängert, die Auswirkungen waren jedoch geringer als erhofft. "Durch die schlechte Sicht blieb es weiterhin schwierig", klagte Francois Delecour (Peugeot). "Das Ganze ist ziemlich schade, denn die Prüfungen sind sehr schön. Aber man kann nicht attackieren, denn man sieht kaum etwas. Hoffentlich wird es morgen besser."
Der französische Routinier beendete die erste Etappe lediglich als Dritter, mit einem deutlichen Abstand von 3:08 Minuten auf Spitzenreiter Andreas Mikkelsen. Der Skoda-Pilot und IRC-Spitzenreiter profitierte von seinem ersten Startplatz der ihm freie Sicht bescherte und holte sich sieben von sieben Bestzeiten. Ein kleines Dankeschön an sein Team, dass im ersten Service das hintere Diff wechselte und in der zweiten Reparaturpause eine defekte Benzinpumpe tauschte. "Der Tag verlief gut für uns", freute sich Mikkelsen im Tagesziel und konnte als einziger Fahrer die besondere Stimmung während der abschließenden Nachtprüfungen genießen. "Du siehst die vielen Leute entlang der Strecke, ihre Lagerfeuer und kannst das Gegrillte förmlich schmecken."
Erleichterung herrschte auch bei Sepp Wiegand. Ein Reifenschaden hatte auf der zweiten Prüfung wertvolle Zeit gekostet, doch als die Konkurrenz im dichten Staub die Orientierung verlor, konnte sich der Skoda-Junior wieder auf Platz zwei nach vorne kämpfen. "Außer für Mikkelsen ist es für uns wie fahren im dichten Nebel", erklärte Wiegand, der im Finale außerdem mit mit einem gebrochenen Lampenbaum zurechtkommen musste. "Wir hatten auch zwar ein oder zwei haarige Momente in dem Staub, aber es war kein große Sache."
Ford-Pilot Partik Flodin wollte am Ende nur noch Hause. "Ein schwieriger Tag", meinte der Schwede, der mit einem Rückstand von 5:33 Minuten weit zurück liegt. "Die Rallye ist zwar schön und unser Auto fährt wirklich gut. Aber dieser Staub. Wir mussten sogar das Licht ausmachen, damit wir uns nicht selber blendeten. Und dann sind wir auch noch aus unserem Schrieb gekommen."
Für Andreas Aigner war der Tag bereits nach der zweiten Prüfung zu Ende. Der Subaru-Pilot beschädigte an einem der unzähligen Geröllbrocken die hinter Aufhängung seines Impreza und musste vorzeitig aufgeben.
Und so geht es am Samstag weiter: Fünf Wertungsprüfungen über 100,3 Kilometer liegen ab 11:12 Uhr (Ortszeit) vor den Piloten, bevor das erste Auto gegen 19 Uhr auf dem Marktplatz von Sibiu über die Zielrampe fahren wird.
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