Wevers Sport reiste mit zwei Ford Focus WRC06, einem Skoda Fabia WRC und dem Peugeot 207 S2000 nach Almere an, doch die Bedingungen beim Rallysprint am Samstag stimmten den Teamchef nachdenklich und somit blieben alle Fahrzeuge im Servicepark. Für die am Sonntag angesetzte Rallye, die sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter ausgetragen wurde, musste ein Notplan her.
„Die modernen World Rally Cars sind nicht geeignet für Mischrallyes“, verteidigt Wevers die Entscheidung des Teams die neuen Fahrzeuge nicht an den Start gebracht zu haben. „Nach der Streckenbesichtigung in Almere haben wir einen Mix aus Safari Rallye und der Deutschland vorgefunden. Der Ford Focus in der Asphaltversion ist für solche Bedingungen einfach viel zu tief eingestellt und wir hätten alles dabei zerstört.“
Für die Veranstaltung am Sonntag wurde somit kurzerhand aus der Firmenzentrale in Markelo ein älteres Modell des erfolgreichen Toyota Corolla WRC angeliefert und Erik Wevers versuchte das Tempo des amtierenden niederländischen Champions Mark van Eldik im Subaru Impreza WRC mitzugehen. Dies gelang jedoch nicht, denn der Auftaktsieger baute in den ersten drei Wertungsprüfungen seinen Vorsprung sukzessive aus.
In der vierten Prüfung folgte jedoch das Aus für van Eldik, der Motorprobleme an seinem Einsatzgerät vermeldete. Wevers selbst erlebte im weiteren Verlauf eine kleine Schrecksekunde, als er mit der Fahrertür gegen einen Baum prallte. Es hinderte ihn trotzdem nicht den Sieg einzufahren vor dem schnellsten Gruppe N-Starter Jasper van de Heuvel, der tags zuvor den Rallysprint zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Dritter wurde John Temmink im Skoda Fabia WRC des Teams Wevers Sport.
Zwischenzeitlich belegte diese Position der junge Dennis Kuipers im Peugeot 207 S2000, doch dieser musste die Rallye in der sechsten von 14 Wertungsprüfungen aufgrund eines doch größeren Öllecks beenden. Sein Vater Rene Kuipers dagegen freute sich über die Möglichkeit einige Testkilometer im für ihn neuen Ford Focus WRC06 in den reinen Asphaltprüfungen zu fahren. „Vor dem nächsten Einsatz würde ich schon gerne mehr Kilometer mit dem Wagen machen, aber nach den ersten Eindrücken in England und auch nun hier fühle ich mich in dem Ford schon ziemlich wohl“, so der Senior.
Aus Deutscher Sicht beendete Engelbert Keen im Lancia Delta Intergrale Evo 3 die Veranstaltung auf dem 17. Gesamtrang, nur drei Plätze dahinter kam das BMW-Duo Uli Böing/Manfred Klemme im 325i ins Ziel. Für Götz Pfauder im bulligen Mercedes-Benz 450 SLC endete die Rallye nach der zweiten Wertungsprüfung vorzeitig.
Endstand LG Almere Rally 2008:
1. E. Wevers/J. van Weeren - Toyota Corolla WRC 01:22:16
2. J. van de Heuvel/M. Kolman - Mitsubishi Lancer Evo IX + 00:03:30
3. J. Temmink/H.-J. Elbert - Skoda Fabia WRC + 00:05:25
4. J. Faes/A. Lekkerkerker - Mitsubishi Lancer Evo IX + 00:05:37
5. M. van den Brink/P. Neeskens - Mitsubishi Lancer Evo IX + 00:06:04
6. J. Swaanen/J. van Hout - Mitsubishi Lancer Evo VII + 00:07:05
7. M. Piepers/E. de Wild - Honda Civic Type-R R3 + 00:07:58
8. M. van Iersel/S. Bos - Mitsubishi Lancer Evo IX + 00:08:13
