Spannender kann es kaum noch werden. Der Belgier Bruno Thiry nutzt die Chance und vertagt durch einen beeindruckenden Sieg die Entscheidung in der Rallye-Europameisterschaft. Im Ziel trennten die EM-Kontrahenten nur 25,1 Sekunden und bei der Condroz-Huy in Belgien, einem EM-Lauf mit dem Koeffizienten 10, wird die Titelentscheidung fallen.
Während der Abschlussetappe riskierte der Belgier nicht mehr viel, da er im Verlauf der Veranstaltung einen Vorsprung von 49,3 Sekunden herausfahren konnte. Der Portugiese Miguel Campos holte heute alle Bestzeiten, doch den Rückstand konnte der 30-jährige nicht mehr aufholen. Zwei Prüfungen am legendären Col de Turini mussten wegen der winterlichen Verhältnisse abgesagt werden.
„Ich bin über den Erfolg sehr glücklich“, sagte ein zufriedener Bruno Thiry. „Wir mussten hier Siegen um noch eine Chance zu haben. Heute früh haben wir bei der Reifenwahl daneben gelegen und so viel Zeit verloren. Schade, dass wir die Prüfung am Turini nicht gefahren sind, aber die Veranstalter haben die richtige Entscheidung getroffen, es wäre zu gefährlich gewesen. Mein Dank geht an meine Mechaniker, die gestern das Getriebe in einer Rekordzeit von 19 Minuten ausgewechselt haben.“
Dritter wurde der Tscheche Vaclav Pech im Ford Focus WRC. Somit sicherte sich der tschechische- und slowakische Champion einen hervorragenden dritten Rang in der Rallye-Europameisterschaft bei nur drei Einsätzen. Dahinter reihte sich der belgische Division2-Meister Tim Van Parijs ein, der überrascht vom Ergebnis ist: „Keiner ist mehr überrascht als ich über die Platzierung“, sagte der 32-jährige. „Gestern hatten wir einige Probleme mit dem Turbo aber nun sind wir im Ziel und freuen uns auf unsere Teilnahme bei der Condroz im Toyota Corolla WRC.“
Zum Finale reist Thiry als EM-Zweiter mit insgesamt 1320 Punkten an, während Campos nur 80 Punkte mehr auf dem Konto hat. Will der 41-jährige den Titel erringen, so muss er die Condroz-Huy gewinnen oder mindestens Zweiter werden.
Endstand der Rallye Antibes-Azur:
1. Bruno Thiry/Jean Marc Fortin – Peugeot 206 WRC – 3:13:38.7
2. Miguel Campos/Carlos Magalhaes – Peugeot 206 WRC + 25.1
3. Vaclav Pech/Petr Uhel – Ford Focus WRC + 10:31.9
4. Tim Van Parijs/Yves Peyskens – Mitsubishi Lancer E6 + 20:26.8
