Pieter Tsjoen siegt in Calais

Beim französischen Saisonauftakt erwies sich der belgische Meister Pieter Tsjoen als Schnellster, während Peugeot-Werksfahrer Bryan Bouffier eingebremst wurde.

22. März 2010

Michael Heimrich

Nach drei Meisterschaftstiteln in Polen (zweimal im Peugeot, einmal im Gruppe N-Mitsubishi) soll Bryan Bouffier nun für Peugeot Sport in der Heimat für Erfolge zu sorgen. Ein schwieriges Unterfangen, denn der Leistungsunterschied zwischen den in Frankreich immer noch zugelassenen World Rally Cars und seinem von PH Sport eingesetzten Peugeot 207 S2000 ist nicht zu unterschätzen. Beim Saisonauftakt, der Rallye le Touquet Pas-de-Calais kam es zum ersten Kräftemessen.

Bei schwierigen Bedingungen, starkem Regen und nasser Fahrbahn holte Bouffier die erste Bestzeit. Dabei profitierte er von einem Dreher des Belgiers Tsjoen, der jedoch in der zweiten Prüfung stark auftrumpfte und die Führungsposition fortan übernahm. Der Peugeot-Pilot dagegen riskierte nicht zu viel und beendete die Etappe auf Rang vier als bester Franzose im Feld, noch hinter dem zweitplatzierten Belgier Claudie Tanghe in einem Toyota Celica GT-4 und dem Waliser Sebastian Ling im Gruppe N-Mitsubishi.

Für Bouffier kam es jedoch noch schlimmer. Zwar konnte sich der Peugeot-Pilot auf die zweite Position vorkämpfen, doch ein Defekt an der Leitung der Wasserpumpe führte zur Überhitzung des Motors und zum immensen Zeitverlust. Zwar konnten Bouffier und der Beifahrer Xavier Panseri das Problem beheben, was jedoch zwanzig Minuten dauerte und anschließend eine Zeitstrafe wegen Verspätung an der Zeitkontrolle führte. Das Duo beendete den Saisonauftakt auf dem 28. Gesamtrang.

Den Sieg bei der Rallye Le Touquet holte letztendlich, wie schon im Vorjahr, der Belgier Pieter Tsjoen im Ford Focus WRC08 und kündigte an bei allen Läufen zur französischen Meisterschaft dabei sein zu wollen. Zweiter wurde sein Landsmann Claudie Tanghe im Toyota noch vor Thomas Barral im Fiat Abarth Grande Punto S2000. Eine tolle Leistung zeigte der JWRC-Pilot Thierry Neuville im Citroen C2 R2 Max als Fünfter, der zwischenzeitlich herausragende Zeiten fuhr.

Vor ihn schaffte es jedoch Emmanuel Guigou im stärkeren Renault Clio R3 ins Ziel zu kommmen, die schnellsten Piloten von Frontangetriebenen Fahrzeugen trennten im Ziel gerade mal 4.6 Sekunden. Nicht ins Ziel schaffte es, wie schon beim IRC-Auftakt in Monte Carlo, der Ford-Pilot Julien Maurin. Der Öldruck des Fiesta S2000 fiel in WP13 drastisch in den Keller und so beendete der Pilot die Veranstaltung vorzeitig.

Endstand Rallye le Touquet Pas-de-Calais 2010:
1. P. Tsjoen/F. Miclotte – Ford Focus WRC08 2:08:10.6
2. C. Tanghe/D. Squedin – Toyota Celica GT-4 + 5:45.4
3. T. Barral/S. Seux – Fiat Grande Punto S2000 + 8:08.1
4. E. Guigou/E. Sgarroni – Renault Clio R3 + 9:01.2
5. T. Neuville/N. Klinger – Citroen C2 R2 Max + 9:05.8
6. M. Amourette/G. Marie – Citroen C2 S1600 + 9:17.9
7. J. Barbara/C. Barbara – Subaru Impreza WRC S9 + 11:14.9
8. H. Paternot/M. Vilmot – Subaru Impreza WRX N12B + 12:24.8

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