Manchmal darf man uns schon vertrauen. Unser Autor Thomas Senn hatte sich noch kurz vor dem Start der Rallye Transsyberia mit dem verrückten Hamburger Notarzt getroffen und ihn danach zum Favoriten erklärt. Mit einem 1975er privaten 911er gegen bald 30 Werks-Cayenne mit prominenter Besetzung wie zum Beispiel Armin Schwarz? Das konnte doch nur dem Senn einfallen, dachten Sie vielleicht beim Lesen des Berichts im aktuellen Rallye-Magazin.
Aber seit der 9. Etappe scheint die Prophezeiung wahr zu werden: Nach Reifenschäden ohne Ende fielen die Favoriten um den bis dahin führenden Armin Schwarz Platz um Platz zurück, Armin gar bis auf den siebten Rang. Nur Brandenburg rast mit einem Lächeln im Gesicht den Werksteams auf und davon. Bis auf Rang zwei der Gesamtwertung pirschte sich der Camel-Trophy-erfahrene Hamburger nach vorn, vor ihm nur noch eine Toyota Landcruiser Baujahr 1998.
Wenn das bis ins Ziel so bleibt, dürfte es eine heftige Klatsche für Porsche geben. Mit fast 30 Werksautos gestartet und nun von zwei Privatiers abgebügelt. Au weia. Und vor allen Dingen startet Dr. Brandenburg nur, weil der Veranstalter extra für ihn und seinen heckgetriebenen Oldtimer eine eigene Klasse eingerichtet hat. Anfangs dachte schließlich niemand daran, dass man den Doc und sein selbst gebasteltes Gefährt ernst nehmen müsste. Niemand? Wir schon …
Aber noch ist nicht aller Tage Abend: Zumal sich erste Stimmen der Privatiers mehren, dass die Rallye schon jetzt oft genug zu Gunsten der Werksporsches verkürzt und verharmlost wurde. Wer weiß also, was noch passiert. Wir bleiben dran …