Nasser Al-Attiyah gewinnt die Dakar

Nasser Al-Attiyah hat zum zweiten Mal die Rallye Dakar gewonnen. Im Mini des hessischen X-raid-Teams war der Katari der überlegene Fahrer des diesjährigen Marathonklassikers.

17. Januar 2015

Michael Heimrich

Die Herausforderungen bei der 2015er-„Dakar“ waren nicht nur vielfältig, sie waren auch immens. Kilometer-lange Vollgas-Stücke über Feldwege, gewundene Schotterpiste über Bergpässe im Rallye-WM-Stil, Geröllfelder, Wertungsprüfungen weit oberhalb der 3.500-Meter-Marke, kleine gemeine Dünen, turmhohe Sandberge, knifflige Navigation durch offenes Gelände, gnadenlose Wüsten-Passagen oder das Durchqueren von endlosen Labyrinthen ausgetrockneter Flussbetten – jede Etappe bot facettenreiche Prüfungen für Fahrer, Beifahrer und Material. 
Bereits am zweiten Tag übernahm Nasser Al-Attiyah die Führung in der Gesamtwertung und gab diese bis zum letzten Tag nicht mehr ab. Für den Mini-Piloten ist es nach 2011 der zweite Sieg beim Marathonklassiker. „Es ist fantastisch, weil wir die Rallye von Beginn an dominiert haben. Jetzt will ich noch weitere Siege!“, sagte Al-Attiyah.
Einziger nennenswerter Gegner des Mini-Piloten: Toyota-Pilot Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz, die sich bis zum einem Navigationsfehler auf der neunten Etappe in Reichweite von Al-Attiyah befanden, sich in der Endabrechnung aber mit dem zweiten Rang zufrieden geben mussten. „Giniel ist super gefahren und hat Nasser die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet. Und hier und da, habe ich als Navigator auch ein bisschen Zeit gutgemacht – wenngleich der ganz große Coup ausgeblieben ist. Wir sind verdammt stolz auf unsere Leistung und auf Platz zwei“, sagte von Zitzewitz. 
Auf dem letzten Tagesabschnitt, der wegen heftigen Regens auf 34 Kilometer verkürzt worden war, erzielte Robby Gordon im Gordini die abschließende Bestzeit, der US-Boy spielte aber nach technischen Problemen in der Anfangsphase keine Rolle mehr. Auch bei Peugeot musste man erkennen, dass der neuentwickelte 2008 DKR noch kein Gewinnertyp ist. Neben Fahrfehlern der Piloten verhinderten technische Probleme ein besseres Ergebnis als der elfte Rang von Stephane Peterhansel. Teamkollege Carlos Sainz musste bereits nach dem fünften Tag vorzeitig abreisen, nachdem er sich mehrfach überschlagen hatte.


Das Podium komplettierte mit Krzystof Holowczyz ein weiterer Mini-Pilot. Lange Zeit behauptete sich auf dieser Position Dakar-Neuling Yazeed Al-Rajhi, der von Timo Gottschalk navigiert wurde. Doch am elften Tag verhinderte ein technischer Defekt die Weiterfahrt des Toyota-Duos und Holowczyz konnte kampflos auf den dritten Rang nach vorne rücken.

Ergebnis Dakar 2015

01. Al-Attiyah/Baumel, Mini, 40:32:25 Std.
02. De Villiers/von Zitzewitz, Toyota, +35:34
03. Holowczyc/Panseri, Mini, +1:32:01
04. Van Loon/Rosegaar, Mini +3:01:52
05. Vasiljew/Shilzow,Mini +3:12:41
06. Lavieille/Maimon, Toyota +3:15:58
07. Ten Brinke/Colsoul, Toyota +3:42:02
08. Sousa/Fiuza, Mitsubishi +3:44:59
09. Rakhimbayev/Nikolaew, Mini +4:08:44
10. Chabot/Pillot, SMG-Buggy +4:42:36

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