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Mitsubishi gewinnt Dakar 2007

Nach 4.174 anspruchsvollen Kilometern in Wertung darf einmal mehr Mitsubishi jubeln. Für die Japaner ist es bereits der zwölfte Dakar-Erfolg.

<strong>SIEG:</strong> Peterhansel gewinnt die Dakar ohne einen einzigen Tageserfolg

Bei der ?Dakar? kommt es vor allem auf Routine und Ausdauer an: Diese Weisheit bewahrheitete sich auch bei der 29. Ausgabe des Wüstenklassiker, die insgesamt 245 Motorräder, 180 Autos sowie 85 Trucks in Angriff nahmen. Nach 15 äußerst harten Etappen durch tückisches Kamelgras, über Bergpisten mit scharfkantigen Steinen und durch die schier endlose Sandwüste bewies einmal mehr der favorisierte Mitsubishi-Fahrer Stéphane Peterhansel in seinem Pajero Evolution MPR13 den längsten Atem.

 

Im Ziel in Dakar durfte sich der französische Routinier bereits zum neunten Mal über eine Champagner-Dusche freuen. Sechs Siege feierte Peterhansel auf einem Motorrad, drei weitere Erfolge erzielte er in der Automobilwertung. Sein Arbeitgeber Mitsubishi trug sich beim Wüstenklassiker sogar zum zwölften Mal in die Siegerlisten ein - und das, obwohl die Japaner 2007 keine einzige Etappe für sich entscheiden konnte.

 

Nicht nur wegen des Triumphs von Peterhansel bot die ?Dakar? ein aus französischer Sicht erfreuliches Ergebnis: Mit Vorjahressieger Luc Alphand (Mitsubishi) und Jean-Louis Schlesser in seinem selbst gebauten zweiradgetriebenen Buggy komplettierten zwei Franzosen das Podest. Außerdem vertrauten diese drei Spitzenreiter allesamt auf die in Clermont-Ferrand produzierten Pneus mit BFGoodrich Schriftzug auf der Flanke. Bei der zweiwöchigen Marathon-Rallye untermauerte der Reifenhersteller seine Ausnahmestellung im Raid-Sport erneut und unterstützte die sieben besten Fahrer in der Automobilwertung.

 

Zu Beginn der Rallye ließ esPeterhansel gewohnt ruhig angehen: Der Routinier überließ die Führungsarbeit zunächst dem ?Wolfsrudel? aus Niedersachsen, das hungrig auf den ersten Dakar-Sieg von Volkswagen seit 1980 lauerte. Die VW Race Touareg 2 gaben von Beginn an Vollgas und belegten nach der ersten Prüfung die Positionen eins bis fünf. Bis zur Halbzeit gab das Team um Kris Nissen komplett den Ton an. Die Touareg hatten bis zum Ruhetag immer die Führungsposition inne. Nachdem Privatier Carlos Sousa in Europa das Tempo bestimmte, übernahm Carlos Sainz in Afrika die Position des Spitzenreiters, bis ihn sein südafrikanischer Teamkollege Giniel de Villiers auf der siebten Etappe von Platz eins verdrängte. Wie schnell die ?Wölfe? in der Wüste unterwegs waren, zeigt ein Blick auf die Etappensiege: Bei neun von 14 Tageswertungen überquerte ein VW Race Touareg 2 als Erster die Ziellinie.

 

Nach dem Ruhetag folgte allerdings die große Zeit der japanischen Rot-Diamanten: Mitsubishi blieb permanent in Lauerstellung und nutzte die vereinzelten Probleme bei Volkswagen eiskalt aus. Die Entscheidung fiel - wie von allen Experten prognostiziert - im feinen Sand Mauretaniens. Auf der Königsetappe von Atâr nach Tichit mit 589 Kilometern fiel zunächst Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz zurück. Am Tag darauf erwischte es Spitzenreiter Giniel de Villiers. Der Motor seines Offroaders streikte, so dass der Südafrikaner von seinem Racetruck ins Ziel geschleppt werden musste.

 

Vom Pech der Wolfsburger profitierten allen voran die Mitsubishi-Speerspitzen Peterhansel und Alphand: Nach der neunten Etappe lagen die beiden Franzosen plötzlich mit einem Vorsprung von weit mehr als einer Stunde an der Spitze. Dahinter reihte sich mit Jean-Louis Schlesser der beste Buggy-Pilot ein. Der Wüstenveteran gewann bereits 1999 und 2000 die Dakar und mischte seit jeher die großen Werksteams auf. 2007 überraschte der ehemalige Sportwagen-Weltmeister die Konkurrenz mit zwei Etappensiegen, die ihm letztlich die dritte Position im Gesamtklassement einbrachten.

 

Ihm im Nacken saß lange Zeit Nasser Al-Attiyah im BMW X3 CC des X-Raid-Team. Doch der Katari handelte sich wegen einiger Tempoüberschreitung enorme Zeitstrafen ein und musste sich mit Platz sechs zufrieden geben. Zu Beginn beeindruckte auch der junge Ski-Freestyle-Weltmeister Guerlain Chicherit auch im nicht verschneiten Gelände. Bis zu seinem Ausfall an Tag sechs lag er sogar weit vor Al Attiyah an der sechsten Position. Weniger Glück hatte in diesem Jahr Jutta Kleinschmidt, die ebenfalls auf einem BMW X3 unterwegs war. Die Kölnerin fiel durch technische Defekte früh zurück und kämpfte sich am Ende immerhin auf Rang 15 nach vorne.

 

Endergebnis Rallye Dakar 2007

01. Peterhansel/Cottret, Mitsubishi Pajero 45h 53m 37s

02. Alphand/Picard, Mitsubishi Pajero, +0:07:26

03. Schlesser/Debron, Schlesser-Ford, +1:33:57

04. Miller/Pitchford, Volkswagen Touareg, +2:10:16

05. Masuoka/Maimon, Mitsubishi Pajero, +2:44:31

06. Al-Attiyah/Guehennec, BMW X3CC, +3:31:59

07. Sousa/Schulz, Volkswagen Touareg, +5:10:54

08. Gordon/Grider, Hummer, +7:04:07

09. Sainz/Périn, Volkswagen Touareg, +7:25:45

10. Henrard /Beceu, Volkswagen Buggy, +8:28:29

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