Künftig entstehen alle Opel-Modelle auf Plattformen des PSA-Konzern. Nachdem General Motors die deutsche Tochter nach Frankreich verkauft hat, laufen im Hintergrund die Prozesse für die komplette Übernahme. Seit fünf Jahren arbeiten die Unternehmen bereits zusammen, der neue Opel Crossland X ist ein verkappter Citroën C3, der Grandland X nutzt die gleiche Architektur wie der Peugeot 3008. Der neue Corsa, der ab 2019 ins Rennen um die Käufer geht, soll ebenfalls auf Peugeot-Basis entstehen.
Auch im Motorsport könnte Frankreich künftig die Richtung vorgeben. Im Vorjahr bündelte PSA die Aktivitäten von Peugeot Sport, Citroën Racing und DS Performance in einem „Centre d’Excellence“. Dort gibt es eigene Abteilungen für Motoren, Aerodynamik, Antriebstrang, oder Chassis, um wie im Serienbau vom Technologietransfer zu profitieren und zum Beispiel Detailentwicklungen von Schaltwippen, oder Motorenteilen, sowie Prüfstände gemeinsam zu nutzen. Daneben entstand als vierte Säule eine eigenen Kundensport-Abteilung in der all jene Projekte zusammenlaufen, die nicht als Werksengagements – Rallye-WM (Citroën) Dakar (Peugeot) und Formel E (DS) – firmieren.
Mehr Möglichkeiten für Opel?
In der Kundensportabteilung wird nicht nur der Nachfolger der alles andere als reibungslos und leidlich erfolgreichen R5-Schwestermodelle 208 T16 und DS3 R5 entwickelt. Neben dem, immer noch nicht offiziell bestätigten Citroën C3 R5, laufen hier ebenfalls die Fäden für das neue TCR-Projekt auf Basis des Peugeot 308 zusammen. Bald könnten dort auch die neuen Opel-Motorsportmodelle entstehen.
Bisher sind die Rüsselsheimer mit ihren Adam Cup, Adam R2, sowie dem VLN Astra OPC und Astra TCR aktiv. Anders als PSA-Konzernchef Carlos Tavares, der ein glühender Motorsport-Fan ist und seinen Marken etliche Aktivitäten erlaubte, schöpfte die aktuelle Opel-Unternehmensspitze nicht das volle Potenzial des Motorsportengagements aus. Das könnte sich ändern und Opel unter dem PSA-Dach nicht nur in der Serie zu mehr Möglichkeiten kommen.
Neues R2-Reglement kommt
Ein wichtiges Thema kommt auf die neuen Partner bereits im Herbst zu. Dann will die FIA ein neues R2-Reglement verabschieden. Bei der nächsten R2-Generation soll ähnlich dem bei Teams und Herstellern beliebten R5-Konzept über festgelegte Preisrahmen einzelner Teile oder ganzer Baugruppen die Kosten gesenkt werden. Für Opel bedeutet dieser Schritt größere Renovierungsmaßnahmen am Adam R2, der (noch) von einem 1,6-Liter großen Sauger angetrieben wird. Ob und wie die Arbeiten am kleinen Opel über die Bühne gehen, dürfte künftig in Frankreich entschieden werden. Möglicherweise wird es auch im Rallyesport eine erste gemeinsame Plattform von Citroën, Peugeot und Opel geben. Ebenso möglich, dass mit Gleichteilen des künftig mit einer Schaltwippe daherkommenden Citroën C3 R5 ein Schwestermodell auf Opel-Corsa-Basis folgt. Zuvor gilt es Opel Motorsport in das PSA „Centre d’Excellence“ zu integrieren.