Kahle und Göbel im SAM

Matthias Kahle und Peter Göbel starten erstmals zusammen bei einer Offroad-Rallye. In Ungarn will im SAM 35 CC-Prototyp für Aufmerksamkeit sorgen.

20. August 2010

Michael Heimrich

Rund 270 PS leistet das von Grund auf neu konzipierte und aufgebaute Rallye-Raid-Fahrzeug, das auf einem Mercedes M-Klasse Geländewagen basiert. Der 3,5-Liter Saugmotor beschleunigt den rund 1720 Kilomgramm schweren Allradler bis Tempo 185, „viel schneller muss es im Gelände nicht sein“, ist sich Test- und Einsatzfahrer Matthias Kahle sicher.

Die ersten Fahrversuche mit dem SAM (Sächsische Automobil Manufaktur) 35 CC absolvierte der sechsfache Deutsche Rallyemeister auf den ehemaligen Strecken der Baja Deutschland in der Nähe von Leipzig. Mehr als 200 Kilometer spulte Kahle im Rallyetempo ab, bis auf kleine Veränderungen gab es bereits beim ersten Rollout nichts gravierendes zu ändern. „Das Auto lief von Beginn an ohne Probleme, wir sind so hart wie möglich gefahren, aber es hat alles gehalten. Die Bedienung des Getriebes wurde etwas verbessert, ebenso die Lenkung.“

Besitzer und Teamchef Sven Knorr war nach dem Test inklusive Mitfahrt genauso zufrieden, wie Ingenieur Detlef Schmid, der schon zu Zeiten des Seat Cordoba WRC mit Kahle bei Erwin Weber Sport zusammengearbeitet hat.

Bei der bevorstehenden Baja in Ungarn möchte das SAM-Team nun den ersten Ernstfall proben. Gemeinsam mit Beifahrer Peter Göbel kann Kahle den Wagen unter Wettbewerbsbedingungen an den harten Off-Road-Alltag gewöhnen. Insgesamt acht Wertungsprüfungen über 390 Kilometer stehen auf dem Plan, los geht es am Freitag, 27.08.2010 in Dabas, rund 50 Kilometer südöstlich von Budapest. Auf einem sieben Kilometer langen Prolog wird die Startreihenfolge für den kommenden Tag ausgefahren, danach folgt am Samstag der erste lange Fahrtag mit sechs WP über 100, sieben und 33,5 Kilometern, alle WP werden jeweils zweimal befahren. Am Samstag wartet dann mit 102 km die längste WP der Veranstaltung auf die Teams.

Während Matthias Kahle auf der Homepage des Ungarischen Veranstalters als einer der Favoriten gehandelt wird, äußert sich Kahle deutlich verhaltener: „Das Auto wird bei der Baja Hungaria die ersten Meter im Wettbewerb fahren, da muss erst einmal die Technik halten.“ Wenn man sich beim Debüt überhaupt an der Konkurrenz orientieren darf, dann sollte den favorisierten Polen Krzysztof Holowczyc auf einem Nissan Nawara Overdrive als Maßstab nehmen. Schließlich kommt der mehrfache Dakar-Teilnehmer mit einem durchweg ausgereiften Auto zur Veranstaltung. Darüber hinaus kommen ein paar starke Russen, die ebenfalls nicht unterschätzt werden sollten.

Mehr Infos zum SAM-Team und dem Einsatzfahrzeug inklusive einiger beeindruckender Kurzvideos finden sich unter www.sam-mercedes.de

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