Jutta Kleinschmidt hält durch

Acht Tage, zwölf Stunden und 41 Minuten haben Jutta Kleinschmidt und Joey Kelly benötigt, um die Vereinigten Staaten zu durchqueren ? auf dem Fahrrad.

1. Juli 2004

Michael Heimrich

„Ich bin erleichtert, fühle mich gut, bin aber auch sehr müde und spüre die Kilometer in den Gliedern“, berichtet Jutta Kleinschmidt im Ziel in Atlantic City nach ihrer ersten Teilnahme am „Race Across America“. Nur zwei Wochen zuvor hatte sie im Volkswagen Race-Touareg bei der Rallye Marokko Platz vier belegt, bereits in vier Wochen steht mit der Rallye d?Orient (1.-7. August) der nächste Motorsport-Einsatz bevor.

Am 21. Juni war das Duo in San Diego zu dem Rad-Marathon aufgebrochen, der mit 4761 Kilometern Distanz rund 40 Prozent länger ist als die Tour de France. Im Zwei-Stunden-Rhythmus wechselten sich die Physikerin und der Extremsportler Tag und Nacht auf dem Sattel ab. Die verbleibenden zwei Stunden nutzten die von zwei Volkswagen Touareg und einem Wohnmobil begleiteten Sportler zur Regeneration. „Dieser Rhythmus hat sich sehr gut bewährt“, so Jutta Kleinschmidt. „Lediglich nachts haben wir die Fahrzeiten auf zweieinhalb Stunden verlängert, damit nach Essen und Massage wenigstens eine ganze Stunde Schlaf möglich war. Es hat ein wenig gedauert, bis sich mein Körper wirklich an den Rhythmus gewöhnt hat – erst ab dem dritten Tag konnte ich gut schlafen.“

Gebirgsstrecken zu Beginn und noch einmal kurz vor Ende des Marathons erschwerten die Fahrt ebenso wie böiger Gegenwind, der dem Mixed-Duo zwei Tage lang ins Gesicht blies. „Ich war generell gut vorbereitet und hätte im Nachhinein lediglich die Schwerpunkte des Trainings etwas anders gesetzt“, analysiert die in Monaco lebende Deutsche. „Am unangenehmsten war gewiss, dass ich aufgrund der Belastungen irgendwann kaum mehr auf dem Sattel sitzen konnte.“ Stefan Haag von der Sportklinik Bad Nauheim, auf den Volkswagen auch bei der Rallye Dakar vertraut, begleitete die Fahrradfahrer und kümmerte sich als Physiotherapeut um die gestresste Bein- und Halsmuskulatur. „Die ungewohnte Sitzposition spürte man bis hinauf in den Nacken“, so die Dakar-Siegerin von 2001.

Jutta Kleinschmidt, die den Mega-Marathon als wichtige Vorbereitung auf ihren Start mit Volkswagen bei der Rallye Dakar 2005 bewertet, will eine erneute Teilnahme am „Race Across America“ nicht ausschließen. „Das ist durchaus möglich“, sagt die ehrgeizige Sportlerin. „Allerdings könnte ich mir vorstellen, dann in einem Vierer-Team zu starten, um die Belastungen besser zu verteilen.“ Doch auch so ist der Debütantin mit ihrem männlichen Mitstreiter eine bemerkenswerte Leistung gelungen: Mit der Dauer von acht Tagen und zwölf Stunden blieb Jutta Kleinschmidt zwei Tage unter ihrem selbst gesetzten Ziel. Gleichzeitig belegte das „Team No Limits“ Rang drei im Feld der Zweier-Teams.

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