Grössing siegt nach Neubauer-Rückschlag

Die Lavanttal-Rallye erlebte ein dramatisches Finale: Hermann Neubauer, von Anfang an in Führung, wurde auf der letzten Prüfung von einem Defekt gestoppt und Gerwald Grössing schnappte sich den Sieg.

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12. April 2014

Michael Heimrich

Gerwald Grössing gewinnt zum ersten Mal in seiner Karriere einen Staatsmeisterschaftslauf, den er eigentlich schon verloren gehabt hat. Denn bis zur allerletzten Prüfung lag mit dem Salzburger Hermann Neubauer jener Mann vorne, der die Lavanttal Rallye von Anfang an klar bestimmt hatte. Doch ausgerechnet auf dem letzten Teilabschnitt spielte der Defektteufel dem 25-jährigen Lungauer einen grausamen Streich. „Plötzlich ist das Federbein vom Vorderrad durch die Karosserie geschossen. Ich weiß bis jetzt nicht warum? Ich bin noch um mein Leben gefahren, weil ich die Rallye unbedingt gewinnen wollte, aber das Auto war mit dem wegstehenden Rad praktisch unfahrbar“, sagte Neubauer, der sechs von zwölf Prüfungen gewonnen hatte, bereits über eine Minute vorne lag und doch auf den vierten Endrang durchgereicht wurde.

Gerwald Grössing jubelte zwar über seinen Erfolg, aber er litt auch mit seinem Kontrahenten mit: „Was mir im Rebenland passiert ist, hat heute den Hermann getroffen. Er tut mir auch wirklich unendlich leid. Aber ich betrachte es irgendwie auch als ausgleichende Gerechtigkeit. Des einen Leid ist des anderen Glück. So ist es im Sport. Es ist unser erster Sieg in der Division I und über den freuen wir uns riesig!“

Staatsmeister Raimund Baumschlager beraubte sich mit seinem ersten Unfall seit 2007 schon in WP 2 aller Siegchancen. Mit über neun Minuten Rückstand fand er sich auf Platz 103 wieder, um letztendlich mit einer großartigen Leistung am zweiten Tag die Rallye als Gesamt-Achter zu beenden. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir weitergefahren sind. Wenn man die Fahrer abzieht, die vor uns liegen und nicht punkteberechtigt für die Meisterschaft sind, haben wir noch zwölf Punkte geholt. Und durch den angestrebten Sieg auf der letzten Prüfung gab es sogar noch drei Zusatzpunkte. Mehr konnten wir nicht mehr erwarten. Ich bin zufrieden“, sagte Baumschlager.

Mario Saibel holte hinter Grössing Platz zwei: „Wir sind hierher gekommen mit dem Ziel, mehr Speed zu finden. Das ist uns gelungen und ich bin hochzufrieden.“ Mit Platz drei überraschte nach seinem zweiten Platz zuletzt im Rebenland neuerlich der Deutsche Manuel Kössler. Er ließ mit seinem Subaru R4 wieder etliche S2000-Boliden hinter sich und strahlte: „Unfassbar, dass wir schon wieder am Podest stehen. Es läuft einfach toll und macht zurzeit riesigen Spaß.“

Lange Gesichter gab es auch in der Division II. Einerseits bei Staatsmeister Michael Böhm, der zwei Prüfungen vor Schluss ausschied. „Nach einer Kurve ist urplötzlich das linke Vorderrad weggebrochen. Das tut weh, weil wir wieder mit leeren Händen dastehen.“ Andererseits hatte auch der Slowene Rok Turk sein persönliches Schicksal. Mit 50 Sekunden Vorsprung in die letzte SP gegangen, kostete ihn ein Reifenschaden den Sieg. Diesen „erbte“ letztendlich noch dessen Landsmann Aleks Humar. Damit gewann dieser auch die slowenische Meisterschaft vor Turk.

Auch in der Historischen Staatsmeisterschaft sah der vermeintliche Sieger nicht das Ziel. Kris Rosenberger, von Beginn an in Führung, wurde kurz vor Schluss durch einen gebrochenen Querlenker an seinem Porsche 911 aus dem Bewerb geworfen. Rosenberger: „Kurz und bündig, Baumstumpf getroffen, das war’s!“ Somit durfte sich Marken-Kollege Paolo Pasutti aus Italien über den Sieg freuen.

In der deutschen Citroen Trophy, die im Lavanttal eine erfolgreiche Österreich-Premiere feierte, siegte der Luxemburger Ronny Foxius (Citroen DS 3 R3) vor Maik Lobstein (Citroen DS3 R1) und Markus Schulz (Citroen DS3 R1).

Ergebnis Lavanttal-Rallye 2014

01. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz, Ford Fiesta R5  1:49:39,7 Std
02. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer, Skoda Fabia S2000 +1:00,0
03. Manuel Kössler/Benedikt Hofmann, Subaru Impreza R4 +2:11,9 
04. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta S2000 +2:13,7
05. Chris Brugger/Klaus Wicha, Skoda Fabia S2000 +3:04,2
06. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Evo X  +3:56,9
07. Aleks Humar/Florjan Rus , Renault Clio R3  +7:47,5
08. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner, Skoda Fabia S2000 +8:02,3
09. Rok Turk/Enej Loznar, Peugeot 208 R2  +8:15,9
10. Asja Zupanc/Blanca Kacin, Mitsubishi Evo IX  +9:07,4 

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