EM 2015

Estland: Schneller als Polen und Finnland

Am kommenden Wochenende findet in Estland der sechste Lauf zur Rallye-Europameisterschaft statt. Mit Craig Breen, Kajetan Kajetanowicz und Robert Consani gehen auch die drei in der Gesamtwertung führenden Fahrer an den Start. Sie treffen auf talentierte Lokalmatadoren, die den Großen der Zunft die Stirn bieten wollen.

Im vergangenen Jahr gewann Ott Tänak seine Heim-Veranstaltung im Ford Fiesta R5 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126,8 km/h. Zum Vergleich: Damit toppt dieser EM-Lauf sogar die beiden schnellsten WM-Läufe in Polen und Finnland, wie Best-of-Rallylive herausgefunden hat.

Die 16 Wertungsprüfungen in der Nähe der Städte Otepää, Elva und Tartu im Südosten von Estland führen über extrem schnelle Schotterpisten. Insgesamt stehen 202,86 Kilometer auf dem Programm. Die längste WP, die 34,91 Kilometer lange „Ristimae“, nehmen die Lenkradakrobaten am Samstag gleich zwei Mal nacheinander unter die Räder.

Der estnische EM-Lauf ist äußerst beliebt. 2014 zählte die Rallye zum ersten Mal zur Europameisterschaft und gewann prompt eine Auszeichnung für die hervorragende Organisation, für die der ehemalige WM-Pilot Urmo Aava verantwortlich zeichnet. Für die diesjährige Ausgabe haben 66 Teams genannt – darunter sieben Ford Fiesta R5, drei Peugeit 208 T16, zwei Citroën DS3 R5 sowie 14 Starter aus der Junior-Europameisterschaft.

Beim vorangegangenen EM-Lauf, der Rallye Ypern, gelang es dem Meisterschaftsführenden Craig Breen nicht, sein Punktepolster auf die Verfolger auszubauen. Der Ire kämpfte in seinem Michelin bereiften Peugeot 208 T16 lange Zeit um den Sieg, musste jedoch aufgrund von technischen Problemen die Segel streichen. Daher dürfte sein Fokus bei der Rallye Estland vor allem darin liegen, seinen Hauptrivalen Kajetan Kajetanowicz im Ford Fiesta R5 möglichst weit hinter sich zu lassen. Der Pole startet zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung.

Lokalmatadore fordern EM-Stars

Am Ende könnten Breen jedoch die zahlreichen schnellen Lokalmatadoren einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Hierzu zählen neben WM-Pilot Karl Kruuda im DS 3 R5 auch Martin Kangur (Fiesta R5), Sander Pärn (Fiesta R5) und Timmu Korge (Peugeot 208 T16). Letzterer kam bei der letztjährigen Ausgabe der Rallye Estland als Dritter ins Ziel. Darüber hinaus will der mehrfache finnische Rallyemeister Juha Salo im Peugeot 208 T16 ein Wörtchen im Kampf um den Sieg mitreden. Hinzu kommt die pfeilschnelle Mitsubishi-Lancer-Fraktion um den letztjährigen Zweiten Alexey Lukyanuk, Rainer Aus sowie Egon Kaur.

Zum Favoritenkreis zählen überdies die Youngster Ole-Christian Veiby (DS 3 R3) und Teenu Suninen (Skoda Fabia S2000) – beide nutzen diesen EM-Lauf, um sich auf die Rallye Finnland vorzubereiten.

Das Feld der 14 Starter der Junioren-Europameisterschaft wird angeführt von Emil Bergqvist im Opel Adam, der im Gesamtklassement vor Chris Ingram im Peugeot liegt. Dahinter folgt das deutsche Nachwuchstalent Marijan Griebel, der ebenfalls einen Opel Adam pilotiert. Für Hochspannung ist also gesorgt, denn in Estland geben sich alle Top-Junioren die Ehre.

Los geht es am Freitag mit dem Qualifying, gefolgt von der offiziellen Startzeremonie. Danach sorgt die Super Special in den Straßen von Tartu – der zweitgrößten Stadt des Landes – für reichlich Action. Der Sieger wird dann am Sonntagnachmittag gekürt.

GALERIE: Die Rallye Estland


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