Rebenland-Rallye 2014

Baumschlager siegt - Grössing scheitert

Am Ende steht Raimund Baumschlager doch wieder ganz oben auf dem Podest. Bei der Rebenland-Rallye sorgte zunächst Gerwald Grössing für jede Menge Spannung, doch dann warf ihn ein Reifenschaden und später ein Unfall aus dem Rennen. Starker Zweiter wurde Manuel Kößler.

<strong>VORSPRUNG AUSGEBAUT:</strong> Raimund Baumschlager führt nach seinem dritten Rebenland-Erfolg die Meisterschaft souverän an

Lange Zeit wurde die Rebenland-Rallye 2014 vom Spitzenduell zwischen Gerwald Grössing und Raimund Baumschlager geprägt. Vizemeister Grössing mutierte zum überragenden Mann des ersten Tages, gewann von fünf Prüfungen vier und übernachtete somit als „Halbzeit-Führender“. Am zweiten Tag intensivierte sich der Zweikampf, zeitweise lag nur eine einzige Zehntelsekunde zwischen den beiden. Dass die Entscheidung zugunsten Baumschlagers dann in WP 11 leider durch einen Reifenschaden bei Grössings Ford Fiesta R5 eingeleitet wurde, passte dann so gar nicht ins Bild eines Wettkampfs auf höchster motorsportlicher Ebene. Der daraus resultierende Wechsel kostete den Niederösterreicher drei Minuten und somit seinen möglicherweise ersten Sieg bei einem österreichischen Staatsmeisterschaftslauf. Danach überschlugen sich die Ereignisse.

 

Den Beginn machte der unglaublich stark fahrende Youngster Chris Brugger mit einem Ausritt auf WP 12. Zu diesem Zeitpunkt war der erst 18-jährige Salzburger im Skoda S2000 auf dem zweiten Platz gelegen. Und dann wurde auf WP 13 sogar auch noch Grössing vom Pech eingeholt. „Ich bin auf Splitt gekommen, über die Böschung hinausgeschossen und dort ist leider ein Traktoranhänger gestanden, den wir erwischt haben. Unser Auto wurde dabei vorne leider ziemlich beschädigt.“ Zur genauen Abklärung wurden Grössing und sein Copilot Siegfried Schwarz daraufhin ins LKH Wagna bei Leibnitz überstellt.

 

Raimund Baumschlager freilich ließ sich daraufhin seinen dritten Sieg bei der dritten Rebenland-Rallye nicht mehr nehmen und kassierte als Sieger der abschließenden Powerstage sogar noch drei Zusatzpunkte in der Meisterschaft. „Es war ein perfekter Tag. Wir sind die ganze Rallye am Limit gefahren und freuen uns wirklich. Einziger Wermutstropfen für mich ist, dass Gerwald, der uns voll gefordert hat, nicht ins Ziel gekommen ist“, sagte Baumschlager.

 

Im Zuge all dieser Turbulenzen wäre der zweite Platz des Deutschen Manuel Kössler fast untergegangen. Diesen hat sich der sensationell fahrende Subaru-Pilot jedoch redlich verdient. „Ich bin hierher gekommen, um unter die Top-10 zu fahren. Mit dem zweiten Platz habe ich nie und nimmer gerechnet. Das Gefühl ist einfach geil und gigantisch. Weil ich damit auch die Mitropacup-Wertung vor Hermann Gassner gewonnen habe, werde ich auch bei der nächsten Rallye im Lavanttal dabei sein“, jubelte Kössler zusammen mit Beifahrer Benedikt Hofmann über sein Ergebnis.

 

Platz drei holte Mario Saibel im Skoda S2000. „Für uns war das hier eine sehr durchwachsene Rallye. Wir konnten unser Potenzial nicht ganz abrufen. Eine Steigerung bei Fahrer und Auto wäre sicher vorhanden gewesen“, gab Saibel zu. Weil Kössler in der österreichischen Meisterschaft nicht punkteberechtigt ist, erbt Saibel Platz zwei (plus zwei Zusatzpunkte aus der Powerstage) in der Meisterschaftswertung.

 

Auch in der Division II brachte der Führende des ersten Tages das Auto nicht ins Ziel. Nachdem Michael Böhm seinen Suzuki Swift 1600 am Samstag in der Früh in die Weinberge warf, ging der Sieg hier an den Slowenen Aleks Humar (Renault Clio) Dahinter duellierten sich der Steirer Daniel Wollinger und der Burgenländer Andreas Kainer um die Plätze. In diesem Opel-Corsa-OPC-Stallduell hatte letztendlich überraschend das Duo Andreas Kainer/Elke Aigner die Nase vor dem letztjährigen Opel-Cupsieger. Kainer: „Ich habe keine Worte für diese Platzierung. Wir sind immerhin Siebenter in der Gesamt- und beste Österreicher in der 2WD-Wertung. Unglaublich!“ Wollinger: „Für mich war es wichtig, in der Division II Punkte zu sammeln. Im Lavanttal werde ich versuchen, mit einem stärkeren Opel-Modell noch weiter nach vor zu kommen.“

 

Ein erfolgreiches Comeback in der österreichischen Rallye-Meisterschaft feierte Kris Rosenberger in der Historischen Staatsmeisterschaft. Der Neo-Grazer fuhr mit seinem Porsche 911 einen überlegenen Sieg ein. „Das war ein mehr als erfolgreiches Rollout. Ich habe einen Start-Ziel-Sieg gelandet. Wenn es so weiter läuft, sehe ich gute Titelchancen.“

 

Im OSK-Rallye-Pokal Division P1 gewann der Kroate Tomas Hrvatin (Renault Clio) vor Alfred Leitner (Peugeot 206). Division P2 holte sich Robert Surtmann Mitsubishi Evo VI) vor Herbert Weingartner (Toyota Celica). Die Division P3 sicherte sich Martin Jakubowicz (Renault Clio) vor Martin Wurm (Volvo 940).

 

Ergebnis Rebenland-Rallye 2014

01. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Skoda S2000 1:41:40,8

02. Manuel Kössler/Benedikt Hofmann, Subaru Impreza R4 +2:19,4

03. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer, Skoda Fabia S2000 +2:36,9

04. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Evo X +4:42,7

05. Aleks Humar/Florjan Rus, Renault Clio R3 +5:13,4

06. Asja Zupanc/Blanca Kacin, Mitsubishi Evo IX +7:05,6

07. Andreas Kainer/Elke Aigner, Opel Corsa OPC +8:11,8

08. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer, Opel Corsa OPC +8:17,7

09. Walter Mayer/Catharina Schmidt, Peugeot 207 S2000 +9:10,3

10. Tomas Hrvatin/Petra Percic Hrvatin, Renault Clio RS +11:27,2

« zurück