Armin Kremer will Sieg

Nach über 11 Stundenflugzeit landeten Armin Kremer und Co-Pilot Fred Berßen vor wenigen Tagen auf dem Flughafen von Bangkok.

29. Oktober 2003

Michael Heimrich

Die einzige Stadt Thailands, die das Prädikat »Weltstadt« für sich in Anspruch nehmen darf. Etwa jeder siebte Thai wohnt hier. Vom Flughafen ging es mit dem Mietwagen quer durch die Hauptstadt in das 180 km entfernte Rayong. ?Auf den ersten Blick sieht die Metropole mit ihren Hochhäusern und Blechlawinen aus wie jede andere moderne Großstadt. Aber wenn man genauer hinschaut, entdeckt man, dass die Baustile durcheinander gewürfelt sind wie der Inhalt einer Spielzeugkiste: Wolkenkratzer sind in allen Regenbogenfarben angestrichen, Shoppingcenter säulenbewehrt wie griechische Tempel. Firmenzentralen sehen aus wie in Beton gegossene Roboter oder wie zusammengesteckte riesige Legosteine. Bangkoks Architektur vermischt alles und schreckt vor nichts zurück?, beschreibt Berßen die Fahrt zum Start und Zielort der Rallye of Thailand.

Nach zwei erfolgreichen Testtagen und der dreitägigen Besichtigung der Wertungsprüfungen zeigen sich Kremer/Berßen optimistisch. Beim Test konzentrierte sich das MRF-Tyres Team bei teilweise monsunartigen Regenfällen hauptsächlich auf die Fahrwerksabstimmung. ?Mir ist es mit meinem Ingenieur wohl gelungen, für alle Wetter- und Streckenbedingungen eine passende Fahrwerksabstimmung zu finden. Die Dämpfer der holländischen Firma Reiger arbeiten mit den neuen Federn perfekt?, äußerte sich Armin Kremer zufrieden. ?Die neukonstruierten Schotter- und Matsch-Reifen konnte ich allerdings noch nicht testen, da sie erst kurz vor dem Shakedown am Donnerstag eintreffen werden. Die Reifen können hier wieder sehr entscheidend sein, denn das Klima in Thailand ist tropisch, es herrschen meist Temperaturen von 30 – 35 Grad mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit und bei Regen verwandeln sich die steinharten Rallyestrecken in schlammige Pfade?, fügte Armin Kremer hinzu.

In Japan verloren Kremer/Berßen und ihre Teamkollegen Doppelreiter/Floene bei nassen Strecken viel Zeit gegenüber ihren direkten Konkurrenten Argyle (NZ) und Nutahara (J). Als Vorteil für die Neuseeländer und Japaner könnten sich auch ihre guten Streckenkenntnisse erweisen, da lediglich zwei der 17 Wertungsprüfungen erstmalig gefahren werden. Favorit auf den Sieg bei der Rally of Thailand ist der bisher in der Meisterschaft glücklos agierende Gruppe N-Weltmeister und Asien-Pazifik-Champion Karamjit Singh aus Malaysia mit einem Gruppe A Proton.

Nach dem erfolgreichen und harten Test wurde Kremers Mitsubishi EVO VII durch das australische Einsatzteam von Race Torque Engineering komplett revidiert. In Anbetracht der Meisterschaftschance in der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft lies der Team-Chef neben vielen generalüberholten Teilen sogar einen neuen Motor einbauen.

Nach dem feierlichen Start am Freitag um 10:30 Ortszeit warten auf die Teams aus Deutschland, Österreich, Australien, Japan, Malaysia, Norwegen, Hong Kong, Neuseeland, Italien, China und Thailand bis Sonntag 14:30 Ortszeit drei harte Rallyetage über insgesamt 941 Km mit 17 Wertungsprüfungen über 254 km.

Stand nach 3 von 5 Rallyes:
Argyle (NZ) 34 Punkte
Nutahara (J) 32 Punkte
Kremer/Berßen (D) 31 Punkte
Singh (MAL) 16 Punkte
Hawkeswood (NZ) 15 Punkte

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