Das Abenteuer Afrika rückt immer näher: In genau drei Wochen fällt in der kenianischen Küstenstadt Mombasa der Startschuss zur East African Safari Classic Rallye. Die weltweit härteste Rallye für historische Fahrzeuge bis einschließlich Baujahr 1978 führt die Teilnehmer auf einer knapp 4.000 Kilometer langen Schleife durch die Steppe Ostafrikas. So eindrucksvoll die Landschaften rund um den Kilimandscharo sind, so schwierig sind die zu befahrenden Pisten, die mit scharfen Steinen, fast undurchdringlichen Schlammpassagen und unzähligen Schlaglöchern aufwarten.
Das HS RallyeTeam um Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann stellt sich dieses Jahr erstmals der Mammut-Aufgabe. Bei ihrer Safari-Premiere vertrauen die Deutschen auf einen Datsun 260Z. Das 280 PS starke Sportcoupé aus dem Jahr 1973 wird bei der Ostafrika-Rundfahrt mit der Startnummer 14 auf die Strecke gehen, damit haben sich Kahle/Schünemann schon mal die Pole Position unter allen Safari-Neulingen gesichert – und finden sich im direkten Windschatten von zahlreichen Afrika-Spezialisten wieder.
Angeführt wird das Feld vom amtierenden Safari-Sieger Ian Duncan im Ford Capri mit der Startnummer 1. Der Lokalmatador will dafür sorgen, dass der Siegerpokal weitere zwei Jahre in Kenia verbleibt. Doch er muss sich auch dieses Mal gegen starke Konkurrenten aus Europa durchsetzen, die größtenteils auf den Kult-Sportwagen Porsche 911 setzen. Die Übersee-Flotte beinhaltet große Namen wie Stig Blomqvist (Rallye-Weltmeister 1984), Grégoire de Mévius (Produktionswagen-Weltmeister 1991 & 1992), Gérard Marcy (ehemaliger Dakar-Werksfahrer), Bernard Munster (Belgischer Meister 1995) und Richard Göransson (schwedischer Tourenwagen-Meister 2004, 2005 2008 & 2010). Sogar Rallye-Amazone Fabrizia Pons (Vize-Weltmeisterin 1982) gibt sich als Copilotin die Ehre.
Unter den 52 Teilnehmern finden sich aber auch einige exotische Autos wieder. Ein stark modifizierter Ferrari Dino 308 GT4 etwa, das schwäbische Dickschiff Mercedes 450 SLC oder ein braver Peugeot 504. Zudem feiert der Triumph TR7 V8 gleich im Doppelpack sein Safari-Debüt. Das verrückteste Auto aber pilotiert Michael Kahlfuss. Der Magdeburger bringt einen 50 PS starken Trabant 601R, Spitzname „Fritzi“, nach Kenia mit.
„Das Starterfeld der Safari ist wirklich außergewöhnlich“, erklärt Dr. Thomas M. Schünemann, Navigator im Datsun 260Z des HS RallyeTeams. „Da sind viele große Namen dabei. Stig Blomqvist oder Fabrizia Pons sind echte Ikonen ihrer Zunft. Wir können davon ausgehen, dass an der Spitze eine enorme Leistungsdichte herrscht. Es werden spannende Duelle auf uns zukommen. So viel ist jetzt schon sicher.“
Matthias Kahle, der gerade in der Lausitz seine Premiere im modernen Fabia R5 gefeiert hat, ergänzt: „Wo wir uns in diesem starken Feld einsortieren, können wir erst nach den ersten Wertungsprüfungen sagen. Im Moment fehlt uns noch jeder Vergleich. Wir werden dieselbe Taktik wie bei unseren erfolgreichen Dakar-Teilnahmen wählen. Sprich: Wir fahren unser eigenes Tempo und schauen nicht zu viel auf unsere Gegner. Diese Strategie hat sich bei allen Einsätzen des HS RallyeTeams bisher bestens bewährt.“
Kahle: Von der Lausitz nach Kenia
Weltmeister, Safari-Sieger, Dakar-Spezialisten: Die Starterliste der East African Safari Classic Rallye liest sich wie das „Who is who“ des internationalen Rallyesports. Mittendrin feiert Matthias Kahle seine Premiere im Datsun 260Z.

