Zeltner stellt neues Porsche-Projekt vor

Die Weichen sind gestellt: Ruben Zeltner wird seinen Titel in der Deutschen Rallye Meisterschaft nicht verteidigen. Stattdessen geht er einen Schritt zurück und tritt künftig unter dem Motto 'Ich geb’ Gas. Ich will Spaß.' an.

29. November 2015

Michael Heimrich

Der Schlüsselmoment geschah bei der Rallye Baden-Württemberg. Ruben Zeltner wusste bereits, dass er künftig mit seinem Porsche 997 GT3 nicht mehr in der Deutschen Rallye Meisterschaft antreten kann. Der DMSB war komplett auf das FIA-Reglement umgeschwenkt und würde nur noch RGT-Fahrzeuge zulassen. Ein Umbau des Autos kam für Zeltner jedoch nicht in Frage. Als an diesem Tag Rainer Noller vom Fahrverhalten seines Porsche 996 schwärmte, machte es plötzlich ‚Klick’ bei Zeltner. Ein Fingerzeig an seine Mechaniker genügte und die Truppe wusste sofort, was der Chef für 2016 planen würde. 
Es kam, wie es kommen musste: Im Verkehrssicherheitszentrum am Sachsenring verrichtet seit Jahren ein Porsche 996 als Renntaxi seinen Dienst, zuverlässig, unfallfrei und im Bestzustand. Seit kurzem ist das Auto in alle Einzelteile zerlegt und wird für seinen neuen Einsatzzweck im Rallyesport neu aufgebaut. Weil in der nächsten Saison noch Gruppe-H-Fahrzeuge erlaubt sind, kann Zeltner dem 400 PS starken Hecktriebler ein sequentielles Getriebe spendieren, ab 2017 soll dann auf Gruppe-F mit Schaltgetriebe zurückgerüstet werden. 
„Ich kann zwar nicht mehr um Meisterschaftspunkte kämpfen, aber mit meinem neuen alten Porsche sollte ich weiterhin konkurrenzfähig sein. Vor allem aber möchte ich Spaß haben und das soll man auch wieder an meiner Fahrweise sehen“, macht Zeltner Hoffnungen auf extraweite Drifts. Geplanter Saisonstart ist Anfang Mai im Sulinger Land, denn seit Zeltner im verwinkelten IVG-Gelände der Konkurrenz eine saftige Klatsche verpasste, zählt diese Prüfung zu seinen Favoriten im gesamten Kalender: „Aus meiner Sicht ist es die anspruchsvollste Strecke überhaupt.“ Weitere Termine sollen erst im Frühjahr folgen.
Als Zeltner seine neuen Pläne bekannt gab, ahnte Rainer Noller, was er an jenem Tag im Oktober angerichtet hat: „Jeder der Ruben kennt, weiß wie akribisch er ein solches Projekt umsetzen wird. Das wird für uns andere erneut eine gewaltige Herausforderung werden.“

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