Jan Becker strahlte nach der Zieldurchfahrt in Neustadt/Holstein. Aber eigentlich war der Sieg bei dem Rallye-Klassiker nichts Neues für ihn. Zum vierten Mal in Folge und immer mit dem gleichen Mitsubishi Lancer E5 wurde er hier geehrt. Während 2004 noch Dieter Hawranke auf dem ‚heißen Sitz’ saß, gelang dem Österreicher Stefan Eichhorner mit dem dritten Erfolg an der Seite von Becker ein lupenreiner Hattrick. Mit Frank Richert musste der stärkste Gegner im Kampf um den Gesamtsieg schon wenige Meter hinter der Startrampe nach einem Kabelbrand sein Auto abstellen
„Schade, ich hatte mich sehr auf den Vergleich mit ihm gefreut, wenn wir auch wahrscheinlich keine realistische Chance gehabt hätten,“ erklärte Becker. Sein bewährter Evo5-Lancer ‚muckte’ und stellte nicht sein volles Leistungspotential zur Verfügung. Aber es reichte dennoch auf acht der zehn Prüfungen die schnellste Zeit zu markieren. Zweimal ließen sich Carsten Alexy/Karlheinz Knaus als WP-Sieger notieren. Im betagten Audi S2 Quattro begeisterten sie nach einem zu vorsichtigen Start mit einer sehenswerten Aufholjagd die Fans. Der Nordhesse „ich habe am Anfang regelrecht gebummelt“ fuhr ungefährdet auf Platz zwei und schob sich in der Masters-Wertung auf Rang vier.
Mit dem vom Becker bislang in der Deutschen Rallye Meisterschaft eingesetzten Evo9-Lancer feierte Christoph Sorgenfrei mit Vater Rainer als Co-Pilot einen beeindruckenden Allrad-Einstand. Sie gewannen die Gruppe-N-Wertung und komplettierten mit dem dritten Platz das Siegerpodest. Diesen dritten Platz hatten lange Martin Schütte/Kerstin David im Renault Clio inne. Nach einem Schaden am Ölkühler fielen sie jedoch zurück und mussten nach einem Unfall ganz aufgeben.
Einen sehenswerten Auftritt boten die Teilnehmer der Division 6 (seriennahe Fahrzeuge bis 1600 ccm), deren Frontmann Niels Kunze (Berlin) im kleinen Citroën Saxo sogar bis auf den neunten Gesamtrang fuhr. In der Tabelle belegen sie in der Reihenfolge Kuhnert, Riedemann und den punktgleichen Nils Heitmann (Hamburg/VW Polo) und Kunze einträchtig die Plätze sechs bis acht. Julia Drewes (Wesendorf) komplettiert im VW Beetle Erdgas die Top-Ten und rangiert knapp vor ihren AT-G Kollegen Christian Görke (VW Polo Erdgas) und Gerd Winkelmann im Opel Astra Erdgas.
ADAC Neustadt Rallye 2007
01. Becker/Eichhorner, Mitsubishi Lancer, Div. 1 1:07:31,4
02. Alexy/Knaus, Audi S2 Quattro, Div. 1 + 1:00,2
03. Sorgenfrei/Sorgenfrei, Mitsubishi Lancer, Div. 4 + 2:25,5
04. Kölle/Gohlke, Porsche 911 Carrera, Div. 2 + 3:14,1
05. Andreasen/Andreasen, BMW M3, Div. 2 + 3:44,5
06. Nielsen/Worm, Opel Corsa Maxi, Div. 3 + 5:11,8
07. Kuhlmann/Hutzfeld, Mitsubishi Lancer, Div. 4 + 5:42,1
08. Meyer/Rohde, VW Golf GTI, Div. 3 + 5:45,4
09. Kunze/Ihlefeld, Citroën Saxo VTS, Div. 6 + 5:49,9
10.Path/Treder, Audi Coupé 20Vquattro, Div. 4 + 6:26,1
Zwischenstand ADAC Rallye Masters (Nord)
1. Richert/Prillwitz 88
2. Homuth/Jung 70
3. Kölle, Kai-Dieter 62
4. Alexy/Knaus 56
5. Osterhaus/Mausbeck 54
6. Kuhnert/Söbke 50
