Sachsen-Rallye droht Nachspiel beim DMSB

Eine filigrane Schikane könnte die Deutsche Rallye Meisterschaft entscheiden. Schon deshalb wird der DMSB noch einmal sehr genau die Videoaufzeichnungen der Sachsen-Rallye studieren.

25. Mai 2016

Michael Heimrich

Die Fakten: Christian Riedemann räumt auf der siebten Prüfung der Sachsen-Rallye eine Schikane ab und bekommt dafür 30 Strafsekunden aufgebrummt. Sein direkter Konkurrent im Kampf um den dritten Rang, der Belgier Yannick Neuville, nutzt die plötzlich freie Strecke und passiert die Stelle des einseitig nicht mehr vorhandenen Hindernisses mit Vollgas. Im Ziel der Sachsen-Rallye hat der Skoda-Pilot mit 3,5 Sekunden Vorsprung die Nase hauchdünn vorn.
Anschließend nimmt die Diskussion über das Vorgehen der Rallyeleitung Fahrt auf. Unstrittig sind dabei die Strafsekunden für Riedemann. Aber warum bekam Neuville keine Zeitstrafe? Im Bordbuch ist die Schikane verzeichnet, gehört also zur Rallyestrecke, die eingehalten werden muss. Die zuständigen Sportkommissare unter der Leitung von Torsten Johne wollten jedoch diesbezüglich keine Entscheidung treffen und spielten den Ball zurück an Rallyeleiter Michael Görlich. Dieser sah von einer Bestrafung Neuvilles ab.  

Auszug aus dem Bordbuch: Um diese Schikane geht es

Doch so einfach wird die Sache nicht vom Tisch kommen. Heute tauchte im Internet ein Video auf, in dem deutlich wird, dass die Schikane zwar dem „German Standard“ (Abstand 7,5 Meter zwischen den Hindernissen) entsprach, aber fast alle Teilnehmer, inklusive der Vorausautos(!) Probleme hatten, diese sauber zu durchfahren. Deutlich wird auch, welchen Zeitvorteil sich Neuville an dieser Stelle verschaffen konnte. Bereits am Samstagabend sprachen deshalb viele Fahrer von einem unsportlichen Verhalten und genau das ruft nun den DMSB auf den Plan.
Auf Nachfrage erklärt Josef Kaspar, DMSB Delegierte der Rallyekommission: „Die Sportgerichtsbarkeit das DMSB hat das Recht und die Aufgabe Verstöße gegen die Fairness von Amtswegen aufzugreifen und zu behandeln. Laut meinem Wissensstand liegen dem DMSB erste Videoaufzeichnungen der betreffenden WP 5 und 7 vor.“
Kaspar erinnerte an den Fall von Matthias Kahle, der vor Jahren auf Grund eines solchen Videos nachträglich bestraft wurde, weil darin deutlich zu sehen war, dass er entgegen der Fahrtrichtung fuhr. Die damalige Entscheidung hatte zwar keine Auswirkung auf den Endstand der Oberland-Rallye, doch das könnte im aktuellen Fall anders sein. „Es gibt durchaus die Möglichkeit, das Ergebnis nachträglich zu korrigieren“, bestätigte Sachsen-Rallyeleiter Görlich und DMSB-Generalsekretär Christian Schacht erklärte: „Wir haben ein sportrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.“

VIDEO: Schikanen-Spezial

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