Die 11. ADAC-Rallye Bergring Teterow erlebt mit 64 Startern einen neuen Teilnehmerrekord dank attraktiver Serien wie dem Schotter-Cup und dem ADMV-Pokal. 44 Fahrzeuge werden am Abend im Parc Fermé stehen. Die Rallye 35 beginnt mit einem Paukenschlag: Die 3 Runden auf der originalen Grasbahn-Rennstrecke sieht keinen der nur sechs Turbo-Allradler an der Spitze, sondern den 2-Liter-Astra von Bernd Knüpfer – mit seiner Frau Melanie auf dem heißen Sitz, die nie zuvor in einem Rallyeauto mitgefahren ist.
Leider wird diese WP1 auch mit einem Paukenschlag beendet, als Mitfavorit Herbert Lösch im Mitsubishi einen nach technischem Defekt auf der Strecke stehenden Volvo trifft. Auf dem winkligen Rundkurs um die Speedway-Arena spielt Rink seinen Allrad-Vorteil aus, setzt eine klare Bestzeit und übernimmt die Führung vor den drei 2-Liter-Fronttrieblern von Bernd Knüpfer, Christian Bauer im Renault Clio und Yannik Keller im Ford Fiesta. Dann folgen Dirk Richter im Mitsubishi und Klaus Koch im Gruppe-G-Subaru.
Diese Reihenfolge ändert sich auch in der zweiten Schleife nicht, nur Richter hat bis zur Halbzeit- und Umbaupause Keller von Rang 4 verdrängt, der jedoch auf WP 5 kontert und sich Platz 4 zurückholt. Rink fährt ab WP 2 alle Bestzeiten, doch sein Sieg steht nochmal in Frage, als er in der WP 5 nach einem weiten Flug auf der Nase landet und dabei die vordere Schürze und die Stoßstange verliert. Der Subaru hält aber durch, so dass Andreas Rink nach den Plätzen 3 und 2 in den Vorjahren die 2024er Ausgabe auf dem Bergring gewinnt. Mit ihm um die Wette strahlt seine Copilotin Jolina Ihlefeldt, die mit erst 16 Jahren bei ihrem zweiten Start einen Gesamtsieg feiern kann.








































































































Hinter den Siegern spielen sich noch Dramen ab. Bernd Knüpfer und Melanie Teuber liegen unangefochten auf Platz 2, doch in der Ausfahrt des abschließenden Rundkurses treffen sie einen sandgefüllten Big-Pack mit voller Wucht und müssen 20 Meter vor der Ziellinie aufgeben! So rutschen Christian Bauer und Dominic Gräbner nach einer großartigen Fahrt im Clio Ragnotti noch einen Platz nach vorn und beenden den Ausflug in die Mecklenburgische Schweiz mit Rang 2 und dem Sieg in der 2-Liter-Klasse. Den dritten Platz holen sich die Junioren Yannik Keller (22) und Lilly Kunz (23) im Ford Fiesta, die ihre ebenso eindrucksvolle wie zuverlässige Serie fortsetzen und Teterow als Spitzenreiter des Schotter-Cups, des ADMV-Pokals und aller U25-Wertungen verlassen.
Das Dresdner Vater-Sohn-Team Dirk und Vincent Richter bringt den historischen Mitsubishi Evo 6 trotz gerissener Windschutzscheibe – der Technische Kommissar hat ein Auge zugedrückt – auf Platz 4, dahinter werden die Verfolger durcheinandergewirbelt. Peter Bleyl und Marcel Eichenauer starten als Führende der Klasse NC2 in den letzten Rundkurs, doch die Hinterachse macht schlapp, so dass die Thüringer Sven Schumann und Torsten Hopfer im Audi 90 Quattro die Klasse gewinnen vor René Kunze und Niklas Haase im kreischend lauten und immer quer daherfliegenden BMW Touring.








































































































Gruppe-G-Leader Klaus Koch trifft einen der massiven Torpfosten und reißt ein Rad ab. Routinier André Raupach im Yaris GR und seine 17-jährige Copilotin Clara Wildgrube bedanken sich für den geschenkten Gruppensieg. Alle vier Klassen der Gruppe G sind voll! Weitere Klassensieger werden Stephan Wechsler und Coco Chudziak (BMW 535, NC7), Jan Patrick Buys und Ronny Hayn (Seat Ibiza, NC 8) sowie die Debütanten Max Wilhelm Kunze und Toni Dannenberg (Citroen C1, NC9).
10 Teams starten zum Volvo Original Cup; nachdem die Hälfte auf der Strecke bleibt, sind am Ende zwei „60er“ vorn: der viermalige VOC-Champion Werner Löseke (mit Sabrina Rieck als Co) gewinnt vor Cup-Gründer Jochen Walther, der den ersten VOC-Sieger Marcel Schott auf dem heißen Sitz um den Bergkurs chauffiert, und dem 19-jährigen Youngster Tom Hacke. Die 2-Liter-Klasse ist auch hinter Bauer und Keller stark besetzt. Manuel Schneider, 2023 Dritter des Schotter-Cups im Suzuki Swift, tritt erstmals auf losem Geläuf mit seinem Skoda Fabia R2 an, wird mit Jenny Zander Klassendritter und fährt auf Gesamtrang 5. Seine Frau Julia und ihr Co Bastian Pfeiffer werden im Fiesta R2 immer schneller. Julia Schneider legt mit der sechstbesten Zeit beim Finale einen tollen Endspurt hin, verpasst Rang 10 nur um zwei Zehntel und verbessert sich im Schotter-Cup auf Platz 5!
In der 1600-cm³-Klasse NC4 entspricht das Ergebnis der Papierform: Fabian Schulze und Jean Ihlefeldt fahren im Suzuki Swift vorneweg bis auf Gesamtrang 8, Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche belegen im Polo den Ehrenplatz und Thomas und Tanja Leonhardt bringen ihren Swift als Dritte ins Ziel. Die kleinste Gruppe-F-Klasse sichern sich überlegen Alex und Conny Klemm im Fiat Cinquecento, die damit Platz 2 im Schotter-Cup erreichen. Steffen Günl und Ingmar Schau werden im Micra Zweite vor dem besten Trabant mit Michael Schröder und Susann Finger.
Ein Wermutstropfen trübt die Teterow-Bilanz: Die Starterin am Bergring schafft es nicht, das Feld im Minutentakt auf die Achterbahn zu schicken. Die Folge sind zwei Stunden Verspätung insgesamt und lange stressige Wartezeiten vor dem WP-Start. Dennoch: Die legendäre Rennstrecke übt eine unvergleichliche Faszination aus, vermutlich werden 2025 die verfügbaren Startplätze nicht ausreichen.
Ergebnis 11. ADAC-Rallye Bergring Teterow 2024 | ||||
1. | Andreas Rink / Jolina Ihlefeldt | Subaru Impreza GT | NC1 | 27:52,3 |
2. | Christian Bauer / Dominic Gräbner | Renault Clio Ragnotti | NC3 | + 0:53,7 |
3. | Yannik Keller / Lilly Kunz | Ford Fiesta ST | NC3 | + 1:12,6 |
4. | Dirk Richter / Vincent Richter | Mitsubishi Evo 6 | NC1 | + 1:23,0 |
5. | Manuel Schneider / Jenny Zander | Skoda Fabia R2 | NC3 | + 1:27,3 |
6. | Sven Schumann / Torsten Hopfer | Audi 90 Quattro 20V | NC2 | + 1:35,5 |
7. | René Kunze / Niklas Haase | BMW 323 Touring | NC2 | + 1:44,0 |
8. | Fabian Schulze / Jean Ihlefeldt | Suzuki Swift Sport | NC4 | + 1:51,9 |
9. | André Raupach / Clara Wildgrube | Toyota GR Yaris | NC6 | + 2:02,9 |
10. | Rolf Petersen / Markus Drümmer | Mitsubishi Evo 10 | NC1 | + 2:07,0 |
11. | Julia Schneider / Bastian Pfeiffer | Ford Fiesta R2 | NC3 | + 2:07,2 |
12. | Silvio März / Paul Knüpfer | VW Golf 3 GTI | NC3 | + 2:07,7 |
Stand Schotter-Cup: 1. Yannik Keller 1332, 2. Alex Klemm 1302, 3. René Kunze 1298, 4. Norbert Schneider 1123, 5. Julia Schneider 1084, 6. Uwe Joachim 1080, 7. Jan Schneider 1064, 8. Tom Hacke 1022, 9. Björn Becker 1009, 10. Raphael Ramonat 1005. Junioren: 1. Keller, 2. Hacke, 3. Jungnickel.
Stand ADMV-Pokal: 1. Yannik Keller 3782, 2. Christian Bauer 2823, 3. René Kunze 2651, 4. Fabian Schulze 2484, 5. Axel Bayer 2219, 6. Julia Schneider 2078, 7. Uwe Joachim 1911, 8. Bernd Knüpfer 1846.
Nächster Lauf: Holsten-Rallye am 3. August (Schotter), Rallye Grünhain am 31. August (ADMV).
Infos und Tabellen unter www.schotter-cup.de und www.admv-rallye.de