Sternstunde für die Kleinen im Erzgebirge

Auf die Teilnehmer der ADMV-Rallye-Meisterschaft wartet nach der Schotter-Schlacht in Wittenberg beim DRM-Lauf im Erzgebirge eine anspruchsvolle Asphaltrallye. Nach 162 WP-Kilometern führen Pierre Günther, Yannik Keller und René Kunze die ADMV-Tabelle an.

1. April 2025

Michael Heimrich

Raphael Ramonat kommt als Spitzenreiter zur 60. ADAC-Rallye Erzgebirge, doch im Skoda Fabia R5 hat er in der Top-Klasse keine Chance, landet mit Karina Derda nur auf Platz 11 und fällt in der Tabelle auf Rang 5 zurück. Auch Fabian Schulze kann beim DRM-Debüt mit dem Peugeot 208 Rally4 als Siebenter nur eine mittlere Punktzahl einfahren.

Robby Fechner und Florian Pitzk hätten die Tabellenführung übernehmen können, doch ein defektes Differenzial am Mitsubishi Evo 10 beschert ihnen am Freitagabend eine Maximalzeit, so dass der dreimalige Histo-Champion Andreas Dahms im Porsche 996 GT3 die Klasse NC1 vor demn Dresdner Subaru-Team Markus und Renee Roch gewinnt. Dahms‘ Nachfolger Walter Gromöller und sein einheimischer Co René Meier haben im Opel Ascona 400 in der 3-Liter-Klasse immer die Nase knapp vor dem BMW M3 von Ron Schumann und Claudia Harloff, die allerdings in Sichtweite des Ziels ausfallen. Dadurch rutschen René Kunze und Niklas Haase im BMW 325 Touring auf Platz 2 in der Klasse und Platz 3 in der ADMV-Meisterschaft.

Nächtlicher Husarenritt von Yannik Keller

Unter den 13 Teams aus der 2-Liter-Klasse legt der 22-jährige Yannik Keller im Ford Fiesta ST einen fulminanten Start hin: Auf der Gelenau-Prüfung – mit den berüchtigten Plattenwegen – nimmt er dem Routinier Bernd Michel (Opel Kadett GSi) nicht weniger als 16 Sekunden ab und baut mit weiteren Bestzeiten den Vorsprung nach der ersten Etappe auf 1:12 Minuten aus. Am Samstag erzielt Michel zwar mehrere Bestzeiten, doch Keller und seine Copilotin Lilly Kunz fahren mit eindrucksvoller Beständigkeit zum Klassensieg. Das bedeutet für sie Platz 2 in der ADMV-Meisterschaft und die Führung sowohl in der U25-Wertung als auch in der Sächsischen Meisterschaft.

Die Führung in der ADMV-Meisterschaft übernehmen Pierre Günther und Susann Gebauer, die den Honda Civic Vti nach dem Klassensieg in Wittenberg im Erzgebirge auf Klassenrang 3 fahren. Torsten Müller führt im Suzuki Swift in der 1600-cm³-Klasse, bis das Getriebe in der WP 7 streikt. Danach übernehmen Andreas Schramm und Sindy Schneider im VW Polo das Kommando. Doch mit einem starken Endspurt – nach technischen Problemen am Freitag und daraus resultierenden 50 ZK-Sekunden – ziehen Tarek Hamadeh-Spaniol und Henry Wichura auf der letzten Wertungsprüfung nach vorbei und gewinnen im Citroen C2 vor Schramm und den Geschwistern Niebäumer im Suzuki.

Keine Erze ohne Trabis

Nachdem vor Jahresfrist nur Michael Schröder die Trabi-Fahne im Erzgebirge hochgehalten hat, treten zum Jubiläum immerhin drei 2-Takt-Pappen an – in der Klasse bis 1400 cm³. Als Tizian Stahl im Suzuki Swift mit Getriebeschafen ausrollt, fahren Mario Keller und Max Decker mit sattem Polster dem Klassensieg entgegen. Doch nach 10 von 12 WPs werden sie durch einen defekten Motor gestoppt, so dass Mike Knorn und Jens Krajewski den Sieg vor Michael Schröder und Stefan Kupsch erringen. Mike Knorn startet seit 1996 bei der Rallye Erzgebirge; beim 20. Start holt er diesmal seinen neunten Klassensieg.

Erzgebirge – das gelobte Rallye-Land?

Um rund 50 WP-Kilometer ist die „Erze“ in den letzten Jahren gewachsen, beim Jubiläum liegen 162 Kilometer auf abgesperrten Straßen und Wegen vor den 73 Teams. Möglich wird das durch den Rückhalt in der Bevölkerung. Landrat und Bürgermeister schreiben nicht nur Grußworte fürs Programm, sie nicken auch die zahlreichen Ortsdurchfahrten ab. Der Wiesa-Rundkurs führt durch drei Dörfer, die Mildenau-Prüfung wird um die lange Ortsdurchfahrt Geyersdorf – mit Bergrenn-Charakter – verlängert.

Das Dorf Wildbach wird in voller Länge bei der Power Stage durchfahren und auf der abschließenden Prüfung herrscht Häuserkampf-Atmosphäre in Beutha, Grüna, Oberdorf und Mitteldorf. Und weil die Bundesstraße 169 zwischen Stollberg und Aue wegen Bauarbeiten ohnehin gesperrt ist, kann am Freitagabend als WP 2 und 4 ein Rundkurs auf der B169 mitten durch den Ort Gablenz stattfinden. Mit Julius Tannert, Philip Geipel, Carsten Mohe und Sepp Wiegand kämpfen vier populäre Lokalmatadore um den Sieg – klar, dass rund zehntausend Fans die Zuschauerzonen stürmen und ihre Helden – manchmal auch zu überschwänglich – mit Bier, Böllern und Feuerwerk feiern. Die Tradition lebt im Erzgebirge!

Stand ADMV-Meisterschaft: 1. Günther 1841, 2. Keller 1798, 3. Kunze 1763, 4. Roch 1714, 5. Ramonat 1564, 6. Fechner 1517, 7. Sonntag 1393, 8. Schramm 1235, 9. Joachim 1213, 10. Schulze 1159. Junioren: 1. Keller, 2. Loof, 3. Hayn. Sachsen: 1. Keller, 2. Schramm, 3. Kunze

Nächster Lauf: Roland-Rallye am 12. April (Schotter)

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