Gerüchte über einen Standortwechsel gibt es schon länger. Neue Dynamik erhielt die Diskussion, als sich im Rahmen der diesjährigen Rallye Sardinien der kommissarische Geschäftsführer des italienischen Automobilverbandes ACI, Tullio Del Sette, sowie WM-Promoter Simon Larkin zu Gesprächen über die Zukunft der Rallye-WM in Italien trafen. Spätestens seitdem kursieren immer konkretere Hinweise, dass der italienische WM-Lauf künftig auf Asphaltstraßen im Herzen der Hauptstadt stattfinden könnte.
Eine Rallye vor der Kulisse Roms hätte zahlreiche Vorteile: malerische Landschaften rund um die Ewige Stadt, eine deutlich bessere Erreichbarkeit, geringere Logistik- und Reisekosten für Teams und Fans sowie neue Bilder für die TV-Übertragungen.
Genau diese Kombination scheint den WM-Promoter zu reizen. Statt Sardinien könnte das Festland mit seiner breiteren öffentlichen Beteiligung künftig zum Mittelpunkt der Rallye Italien werden. Über den Kulturreichtum Roms ließen sich zudem neue Zuschauer, Partner und Sponsoren für die Weltmeisterschaft gewinnen.
Nicht zufällig sorgt der aktuell diskutierte Fünfjahresvertrag zwischen dem WM-Promoter und dem ACI für Aufmerksamkeit. Auch die jüngste Anpassung des von der FIA veröffentlichten WM-Kalenders deutet auf Bewegung hin: Die Veranstaltung wird inzwischen als „Rallye Italien“ bezeichnet – nicht mehr als „Rallye Sardinien Italien“.
Eine Entscheidung soll bereits im September fallen: Bleibt die Rallye Italien noch einmal auf den Schotterpisten Sardiniens oder erfolgt der große Schritt nach Rom? Eine weitere Asphalt-Rallye könnte jedoch die mögliche Rückkehr der Rallye Deutschland, ebenfalls auf festem Untergrund ausgetragen, erschweren. Bislang ist die Anzahl von Asphalt-Rallyes im WM-Kalender limitiert, daran soll sich auch künftig nichts ändern.