Sebastien Ogier sprang auf der letzten Wertungsprüfung des Tages vom dritten auf den ersten Platz nach vorn und verdrängte das Hyundai-Duo Adrien Fourmaux und Ott Tänak auf die weiteren Plätze. Doch der Vorsprung ist knapp. Mit seinem Toyota GR Yaris Rally1 beendete Ogier die Etappe nur 2,9 Sekunden vor Forumaux.
Fourmaux führte zur Halbzeit mit 2,9 Sekunden vor seinem Teamkollege Thierry Neuville, doch nach dem Mittagsservice wendete sich das Blatt. Neuville übernahm auf WP4 die Spitze, schied jedoch bereits in der nächsten Prüfung – Telti–Calangianus–Berchidda – aus, nachdem er mit dem Heck seines i20 N Rally1 eine Böschung touchierte und das linke Hinterrad beschädigte.
Fourmaux konnte die Spitze kurzzeitig zurückerobern, verlor aber in der letzten Prüfung des Tages 6,7 Sekunden auf Ogier. Er beklagte Probleme mit dem Fahrwerk, das die Unebenheiten schlecht absorbierte und fiel damit auf den zweiten Platz zurück. Tänak, der mit einem beschädigten Stoßdämpfer ins Ziel kam, liegt mit einem Rückstand von 5,2 Sekunden auf Rang drei.
Die neu ins Programm aufgenommene Prüfung „Telti–Calangianus–Berchidda“ erwies sich als richtungsweisend und verheerend. Neuville war nicht der einzige Ausfall: Auch die drei M-Sport-Ford-Piloten Mārtiņš Sesks, Josh McErlean und Grégoire Munster schieden bei der ersten Durchfahrt aus. Sesks überschlug sich bei hoher Geschwindigkeit, McErlean und Munster erlitten Aufhängungsschäden.
Die zweite Durchfahrt brachte noch mehr Dramatik. Toyotas Takamoto Katsuta und M-Sport-Privatier Jourdan Serderidis überschlugen sich an derselben Haarnadelkurve, konnten jedoch mit Zeitverlust weiterfahren.
„Die Prüfung, auf der all das passiert ist, war extrem tückisch“, erklärte Ogier. „Super schmal, unglaublich schnell – es überrascht zwar, dass so viel passiert, aber dort reicht ein kleiner Fehler.“
Sami Pajari überzeugte erneut. Der Toyota-Junior beendete den Tag auf Rang vier, 9,5 Sekunden hinter Tänak, obwohl er in WP3 einen Felsen touchierte und sich dabei den rechten Vorderreifen beschädigte.
Der zweimalige Weltmeister Kalle Rovanperä belegt aktuell nur Platz fünf – geplagt fehlender Traktion aufgrund seiner frühen Startposition als Zweiter. Noch schwerer hatte es WM-Spitzenreiter Elfyn Evans, der die Strecke eröffnen musste und vorerst mit Rang sechs vorliebnehmen muss.
Katsuta brachte seinen ramponierten Yaris auf Platz sieben ins Ziel, über zwei Minuten hinter der Spitze. Die weiteren Plätze in den Top 10 gingen an Rally2-Fahrer: Oliver Solberg sicherte sich trotz eines frühen Verbremsern Rang acht, gefolgt von den WRC2-Spitzenreitern Emil Lindholm (Skoda). Schnellster Rally2-Pilot ist erneut Nikolay Gryazin (Skoda), der 7,9 Sekunden vor Lindholm liegt.
Der Samstag verspricht mit über 120 Wertungskilometern reichlich Action – inklusive der Rückkehr der legendären Lerno–Su Filigosu-Prüfung mit dem ikonischen Micky’s Jump.
Zwischenstand nach WP6 von 16 | |||
1. | Ogier Sébastien / Landais V. | Toyota GR Yaris Rally1 | 1:10:33.1 |
2. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | +2.1 |
3. | Tänak Ott / Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | +7.3 |
4. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +16.8 |
5. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | +22.8 |
6. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:09.8 |
7. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +2:27.9 |
8. | Gryazin N. / Aleksandrov K. | Skoda Fabia RS Rally2 | +2:33.3 |
9. | Lindholm E. / Hämäläinen R. | Skoda Fabia RS Rally2 | +2:41.2 |
10. | Rossel Yohan / Dunand Arnaud | Citroën C3 Rally2 | +2:57.5 |