Rallye Finnland: Toyota dominiert in Finnland

Der 24-Jährige beendete den Samstag mit einem komfortablen Vorsprung von 36,1 Sekunden, nachdem der Nachmittag durch ein dramatisches Hyundai-Debakel geprägt war: Thierry Neuville und Adrien Fourmaux verloren nahezu zeitgleich ihre Podiumsplätze durch Reifenschäden vorn rechts – beide auf derselben Prüfung. Damit übernahm Toyota vollständig die Kontrolle über das Klassement.

Schon am Vormittag hatte Rovanperä selbst auf der WP Päijälä mit einem Reifenschaden zu kämpfen, konnte sich aber bis zur Servicepause einen Vorsprung von 14,7 Sekunden auf Neuville herausarbeiten. Fourmaux lag zu diesem Zeitpunkt nur drei Zehntelsekunden dahinter. Doch am Nachmittag schlug der Defekt zweimal zu: Bei der Wiederholung von Västilä erwischte es beide Hyundai-Piloten, die auf die Plätze sechs und sieben zurückfielen.

Der erste Heimsieg zum Greifen nah

Ein Sieg am Sonntag wäre Rovanperäs erster Erfolg bei seiner Heimrallye. Doch nach dem Drama im Vorjahr, als er kurz vor Schluss aus der Führung heraus verunfallte, ist er gewarnt: Zwei Durchgänge durch die legendäre Ouninpohja-Prüfung stehen noch aus – eine der anspruchsvollsten Strecken im WRC-Kalender.

„Es war ein großer Tag fürs Team“, so Rovanperä. „Ich habe versucht, ein gutes Tempo zu halten – ohne unnötige Risiken, aber dennoch schnell genug, um morgen früh im Rhythmus zu sein. Denn ich habe das Gefühl, dass wir morgen ordentlich pushen müssen. Es wird ein entscheidender Tag.“

Katsuta auf Kurs zum zweiten Podium der Saison

Vom Pech der Konkurrenz profitierte Takamoto Katsuta, der auf Rang zwei vorrückte und nun vor seinem besten Resultat seit der Rallye Schweden im Februar steht. Doch der Druck wächst: Sebastien Ogier liegt als Dritter nur 6,8 Sekunden hinter dem Japaner. Und auch Elfyn Evans ist mit lediglich 1,5 Sekunden Rückstand auf Ogier in Schlagdistanz. Sami Pajari komplettiert das herausragende Ergebnis für Toyota – fünf Fahrzeuge auf den ersten fünf Plätzen.

Evans steht zudem kurz davor, die Führung in der Fahrerwertung zurückzuerobern, denn Ott Tänak ist außerhalb der Top Ten chancenlos. Eine Fünf-Minuten-Strafe wegen eines Vorfalls mit einem technischen Kommissar am Freitag warf den Esten weit zurück. Tänak konzentriert sich nun auf die Punkte am „Super Sunday“ und in der Power Stage.

Neuville spricht von „verpasster Chance“

Neuville und Fourmaux befinden sich nun im Modus Schadensbegrenzung, beide mehr als eine Minute hinter Pajari. Zwischen den frustrierten Teamkollegen liegen 24,0 Sekunden. Neuville zeigte sich entsprechend ernüchtert: „Morgen versuchen wir, noch ein paar Punkte mitzunehmen – aber realistisch gesehen sind sowohl ein gutes Ergebnis als auch die Titelchancen dahin. Wir hätten hier ein starkes Resultat gebraucht, aber das wird es nicht geben.“

M-Sport: Drama für Sesks 

Auch bei M-Sport Ford gab es Zwischenfälle: Mārtiņš Sesks musste seine Fahrt auf WP15 unterbrechen, als durch Regen die Windschutzscheibe beschlug und er nichts mehr sah. Die zweiminütige Pause am Streckenrand warf ihn auf Rang zehn zurück – hinter seine Teamkollegen Josh McErlean und Grégoire Munster.

Alles dreht sich um Ouninpohja

Der letzte Rallyetag steht ganz im Zeichen der berühmten Ouninpohja-Prüfung, die sowohl den Auftakt als auch den Abschluss des Finales bildet. Die Kakaristo-Region wird zum Zentrum des Geschehens – mit Zuschauerarena, Regrouping und der feierlichen Siegerehrung auf dem Podium.