Oliver Solberg (Toyota) ist seinem ersten Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft so nah wie nie zuvor: Mit einem Vorsprung von 21,1 Sekunden führt er die Rallye Estland an – nur noch ein Tag liegt vor ihm.
Der Samstag begann für Solberg mit einem Vorsprung von 12,5 Sekunden auf Lokalmatador Ott Tänak (Hyundai). Die große Frage lautete: Würde der Toyota-Rally1-Debütant seine starke Form vom Freitag auch unter nun ausgeglicheneren Streckenbedingungen halten können?
Ein Fahrfehler von Tänak in einer Schikane auf der ersten von neun Prüfungen des Tages spielte Solberg in die Karten – doch auch ohne diesen Patzer zeigte der Schwede eine beeindruckende Leistung.
Mit vier Bestzeiten am Samstag kontrollierte Solberg das Geschehen an der Spitze souverän, während sich Tänak zunehmend darauf konzentrieren musste, seinen Teamkollegen Thierry Neuville hinter sich zu halten.
Gleich sechs Prüfungen lang wechselten Tänak und Neuville mehrfach die Plätze, bevor sich Tänak letztlich mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Neuville auf dem dritten Gesamtrang festsetzen konnte.
Zufrieden war der Publikumsliebling im Hyundai jedoch nicht – ganz im Gegensatz zu Solberg, der zwar zugab, den „Druck“ durch die beiden Weltmeister im Nacken zu spüren, sich aber dennoch an der Spitze absetzen konnte.
Rovanperä ohne Bestzeit
Kalle Rovanperä, der beim letzten Estland-Gastspiel der Rallye-WM im Jahr 2023 noch jede Samstag-Prüfung gewinnen konnte, wartet auch am gesamten 2025er Wochenende bislang auf eine Bestzeit.
Der Finne liegt abgeschlagen auf Rang vier – eingebettet zwischen den beiden Hyundai-Piloten Neuville (+26,5s) und Adrien Fourmaux (-16,6s), der sich am Samstag kontinuierlich von Takamoto Katsuta absetzen konnte.
Evans enttäuschend
Takamoto Katsuta, der sich am Nachmittag über ein „seltsames Fahrverhalten“ seines Toyotas beklagte, verweigerte sogar Antworten im Zielbereich einer Prüfung. Trotzdem liegt er noch 13,6 Sekunden vor einem enttäuschten Elfyn Evans, der auch nach dem Wegfall seiner Rolle als Straßenkehrer keine Zeit gutmachen konnte.
Sesks distanziert Teamkollegen
Sami Pajari (Toyota) fuhr unauffällig, aber solide auf Rang acht. Dahinter setzte sich Mārtiņš Sesks klar von seinem M-Sport-Teamkollegen Josh McErlean ab – über eine Minute beträgt der Vorsprung des Letten inzwischen.
McErlean belegt Platz zehn und hat 34,9 Sekunden Vorsprung auf den dritten M-Sport-Fahrer Grégoire Munster, der am Samstag als Erster auf die Strecke musste und entsprechend mit Reinigungsaufgaben kämpfte.
WRC2: Virves vor Linnamäe
In der WRC2-Kategorie hat Robert Virves zwar etwas an Vorsprung eingebüßt – Georg Linnamäe rückte ihm näher –, doch mit einem Polster von 26,5 Sekunden vor den letzten drei Prüfungen am Sonntag bleibt Virves klar in Führung.
1. | Solberg Oliver / Edmondson E. | Toyota GR Yaris Rally1 | 2:08:05.4 |
2. | Tänak Ott / Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | +21.1 |
3. | Neuville Thierry / Wydaeghe M. | Hyundai i20 N Rally1 | +25.1 |
4. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | +51.6 |
5. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | +1:08.2 |
6. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:16.8 |
7. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:30.4 |
8. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +2:14.5 |
9. | Sesks Mārtiņš / Francis R. | Ford Puma Rally1 | +2:48.5 |
10. | McErlean Josh / Treacy Eoin | Ford Puma Rally1 | +4:13.6 |