Auch in diesem Jahr sorgte die 40 Kilometer lange Königsprüfung auf der berühmt-berüchtigten Panzerplatte für die Vorentscheidung bei der Rallye Deutschland. Sebastien Ogier setzte zwei einsame Bestzeiten und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung von 33 Sekunden. „Der Abstand ist zwar beruhigend, aber noch liegen etwa 60 Prüfungskilometer in den Weinbergen vor uns. Und dass dort immer etwas passieren kann, wissen wir auch aus eigener Erfahrung“, meinte Ogier.
Drei innerhalb von vier Sekunden
Richtig spannend wird es im Kampf um den zweiten Platz. Andreas Mikkelsen verwachste am späten Nachmittag bei der Reifenwahl, als er zu vier Pneus mit harter Mischung griff. Der erhoffte Vorteil auf der langen Prüfung entpuppte sich jedoch als Nachteil und brachte die Hyundai-Verfolger auf wenige Sekunden heran. „Ich musste einfach etwas ausprobieren. Aber in den Abschnitten durch den Wald war es schwierig das Vertrauen zu behalten, weil der Grip fehlte“, meinte Mikkelsen.
Beim Angriff auf den VW-Piloten gelang es Dani Sordo sich mit der zweitbesten Zeit auf der ‚Panzerplatte’ an seinem Teamkollegen Thierry Neuville vorbeizuschieben. Der Belgier hatte am Morgen durch eine falsche Reifenwahl und eine defekte Servolenkung wertvolle zeit verloren. Am Nachmittag leistete er sich noch einen kleinen Fahrfehler. Geschlagen will sich Neuville aber noch längst nicht geben. „Es wird morgen ein harter Kampf und es wird sehr eng“, kündigte er volle Attacke im Finale an.
Hayden Paddon ist plötzlich Fünfter, nachdem Ford-Pilot Ott Tänak den Tag wegen einer defekten Lichtmaschine vorzeitig beenden musste. Paddon hatte im Laufe der Etappe Mads Östberg kassiert, der auch im Tagesfinale keine gute Figur abgab. „Alles lief schief“, ärgerte sich der Norweger. „Wir hatten vor dem Start unsere Bremsen nicht genug gekühlt und ich wusste, dass es eng werden würde. Deshalb bin ich lieber vom Gas gegangen.“
Kremer büßt deutlich ein
In der WRC2 muss Armin Kremer der Skoda-Werksarmada geschlagen geben. Auf den zum Teil regennassen Strecken nutzten Esapekka Lappi und Jan Kopecky den Vorteil aus ihren Testfahrten im Vorfeld der Rallye aus und setzten sich an die Spitze. Kremer muss sich mit dem dritten Rang begnügen. Bei wechselhaftem Wetter mit teilweise trockenen, teilweise nassen Pisten war die Reifenwahl die entscheidende Frage der zweiten Deutschland-Etappe. „Dabei hatten wir leider nicht immer ein glückliches Händchen“, gab Kremer zu.
Schwerer Unfall überschattet Etappe
Ein heftiger Abflug von Stephane Lefebvre hat den zweiten Tag der Rallye Deutschland überschattet. Bei hoher Geschwindigkeit hatte der Citroën-Pilot die Kontrolle verloren und gegen einen der gefürchteten Hinkelsteine geprallt und anschließend gegen einen Baum geprallt. Das Fahrzeug wurde an der Front völlig zerstört, beschützte jedoch Lefebvre und Beifahrer Gabin Moreau vor dem Schlimmsten.
Beide Fahrer wurden vor Ort medizinisch versorgt und anschließend ins Krankenhaus transportiert. Dort wurden laut Veranstalter Knochenbrüche und innere Verletzungen festgestellt, die eine stationäre Behandlung erfordern. Gabin wurde noch am Nachmittag am gebrochenen linken Knöchel operiert. Am Abend bedankte sich Lefebvre mit einer Twitter-Mitteilung für die große Anteilnahme.
Nichts für Langschläfer
Der morgige Schlusstag beginnt früh. Bereits um 7:13 Uhr steht die erste Prüfung auf dem Programm. Wie gewohnt endet die Rallye Deutschland ab 12:08 mit der Power-Stage, die dieses Mal auf der Sauertal-Strecke durchgeführt wird.
Zwischenstand nach WP14
1. | Ogier / Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 02:25:10.5 |
2. | Mikkelsen / Jæger | Volkswagen Polo R WRC | +0:33.4 |
3. | Sordo / Martí | Hyundai i20 WRC ’16 | +0:37.0 |
4. | Neuville / Gilsoul | Hyundai i20 WRC ’16 | +0:37.4 |
5. | Paddon / Kennard | Hyundai i20 WRC ’16 | +3:33.9 |
6. | Östberg / Flöne | Ford Fiesta RS WRC | +4:06.4 |
7. | Lappi / Ferm | Škoda Fabia R5 | +7:16.2 |
8. | Tidemand / Andersson | Škoda Fabia R5 | +7:43.2 |
9. | Kopecký / Dresler | Škoda Fabia R5 | +8:26.1 |
10. | Kremer / Winklhofer | Škoda Fabia R5 | +8:44.5 |
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