Die Erinnerungen an die herbe Niederlage beim Asphaltlauf auf Gran Canaria schmerzen noch immer. Hyundai war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, das Tempo der Toyota-Konkurrenz mitzugehen.
Auch auf Schotter hinkt man hinterher und nach der Rallye Chile räumte Weltmeister Thierry Neuville ein, er sei „besorgt“ über das fehlende Tempo. Mehrere Versuche, das ideale Setup zu finden, blieben ohne den gewünschten Erfolg. Das Team vermutete die Ursache zuletzt im Bereich des Differenzials.
Der Start bei der East Belgian Rallye brachte nun neue Erkenntnisse. Hyundai nutzte den Lauf, um sich vor dem anstehenden Asphalt-Doppel in Mitteleuropa und Japan weiter zu verbessern. „Wir hatten im Auto und auch außerhalb des Autos viel Spaß – und gleichzeitig war es eine gute Gelegenheit, zu arbeiten. Wir haben viel ausprobiert, und ich bin zufrieden mit der Arbeit des Teams. Es waren ein paar sehr interessante Tage“, meinte Neuville gegenüber wrc.com.
Der Belgier, der in diesem Jahr immer noch keinen Sieg einfahren konnte, ergänzte: „Wir arbeiten immer hart – das war nie das Problem. Es geht vielmehr darum, zu verstehen, warum manche Dinge nicht so funktioniert haben, wie wir es erwartet hatten. Solche Testgelegenheiten helfen uns, mehr Kilometer zu sammeln und das Auto besser zu begreifen. Wir wissen, dass Toyota mit fünf Autos mehr Testtage absolviert als wir. Deshalb müssen wir jede Gelegenheit nutzen, um zu fahren. Ich habe mich im Auto wohlgefühlt, und wir konnten aus dem, was wir getestet haben, einige interessante Schlüsse ziehen. Wie schnell wir wirklich sind, sehen wir aber erst, wenn wir in Mitteleuropa gegen die Toyotas antreten. Trotzdem waren die Tage im Auto sehr positiv.“
Neuville wird voraussichtlich noch einen weiteren Testtag vor der Central European Rally bestreiten, um auf den jüngsten Fortschritten aufzubauen. Dennoch gibt er sich mit Blick auf den zwölften WM-Lauf zurückhaltend: „Wir werden sehen, wo stehen. Im Moment spricht nichts dagegen, dass wir eine gute Rallye fahren können. Wir bleiben positiv. Aber wie wir im Vergleich zu Toyota abschneiden, werden wir erst nach ein paar Prüfungen wissen. Das Wetter wird sicher eine Rolle spielen – und als Fünfter auf der Straße zu starten, ist bei Regen natürlich kein Vorteil.“