In dem von zahlreichen WM-Stars unterzeichneten Schreiben kritisieren die Fahrer und Beifahrer insbesondere die Sanktionen für sprachliche Verfehlungen, die in jüngster Zeit eine „inakzeptable“ Schärfe erreicht hätten.
Die Fahrer betonen, dass sie die Entscheidungen der Sportkommissare respektieren, jedoch das Fehlen einer verhältnismäßigen Bewertung von kontextabhängigen, nicht mutwilligen Äußerungen bemängeln.
In ihrem Statement führen sie mehrere Argumente an:
- Sprachliche Missgeschicke dürfen nicht mit Beleidigungen oder Aggressionen gleichgesetzt werden
- Nicht-muttersprachliche Fahrer könnten unbeabsichtigt Begriffe verwenden, deren volle Bedeutung ihnen nicht bewusst ist
- Kurz nach einem „Adrenalinschub“ sei es unrealistisch, ein perfektes Maß an Selbstkontrolle zu erwarten
Zudem kritisiert WoRDA die Höhe der verhängten Geldstrafen, die aus Sicht der Fahrer unverhältnismäßig seien und ein falsches Bild vom finanziellen Hintergrund des Rallye-Sports vermitteln. Zweifel an der Transparenz der Verwendung solcher Strafgelder verstärken die Bedenken.
Forderung nach direktem Dialog mit der FIA
Angesichts dieser Probleme fordert die WoRDA eine direkte Kommunikation mit FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, um eine faire und nachhaltige Lösung für künftige Disziplinarmaßnahmen zu finden.
Unter den Unterzeichnern des Statements befinden sich zahlreiche WRC-Stars, darunter Sebastien Ogier, Kalle Rovanperä, Thierry Neuville, Ott Tänak, Elfyn Evans und Oliver Solberg. Die Fahrer betonen, dass Rallye ein extremer Sport sei – physisch, mental und emotional – und dass eine zu strenge Regulierung der spontanen Emotionen den Charakter des Sports gefährde.